220079 Portugiesische Kolonialgeschichte in Afrika und Asien (15.-17. Jahrhundert) (S) (WiSe 2005/2006)

In den Verträgen von Alcaçovas (1479) und Tordesillas (1494) grenzten die Könige von Portugal und Kastilien ihre Interessenssphären in den seit der Mitte des 15. Jahrhunderts zunehmend über den Mittelmeerraum hinausgreifenden maritimen Expansionsbestrebungen ab. Während Kastilien, angespornt durch die Entdeckungsfahrten des Kolumbus, bereits um 1500 die politischen Weichen für die in den nächsten Jahrzehnten verfolgte systematische Eroberung und Besiedlung Amerikas stellte, konzentrierte sich die portugiesische Expansion zunächst auf die Erschließung der westafrikanischen Küste und der östlichen Seeroute nach Indien. Vasco da Gama gab den Ambitionen der portugiesischen Krone mit seiner Umschiffung des Kaps der guten Hoffnung und seiner Ankunft im indischen Calicut im Mai 1498 erheblichen Auftrieb. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts errichteten dann einige missionsbegeisterte, land-, macht-, gold- und profithungrige portugiesische Könige, Adlige, Kaufleute und Abenteurer ein Weltreich von bis dahin unbekanntem Ausmaß. In Fortführung zu Vorlesung (¿Die portugiesische Expansion in Afrika, Asien und Amerika, 1479-1665¿) und Übung (¿Die portugiesische Expansion in Afrika, Asien und Amerika, 1479-1665¿) des Hauptmoduls des SS 2005 behandelt das Seminar zentrale Aspekte der portugiesischen Entdeckung und Erschließung Afrikas und Asiens sowie der weiteren politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Folgen der portugiesischen Überseeexpansion vom ausgehenden 15. bis zum und Ende des 17. Jahrhunderts.

Literaturangaben

James Duffy: Portugal in Africa, Cambridge 1962. Peter Feldbauer: Estado da India. Die Portugiesen in Asien 1498-1620, Wien 2003. A.H. de Oliveira Marques: Geschichte Portugals und des portugiesischen Weltreichs, Stuttgart 2001.