230203 Philosophie in der lateinischen Schullektüre (S) (WiSe 2022/2023)

Die römische Philosophie ist vor allem eines: lebenspraktisch. In der Auseinandersetzung mit der Hervorhebung und Begründung moralischer Normen wird aber schulpraktisch nicht selten darüber hinweggesehen, dass die lateinisch philosophische Literatur – ihrerseits in Tradition der Griechen – noch vieles mehr zu bieten hat. Mit Seneca ist die (antike) Philosophie nämlich dreigeteilt in Ethik, Physik und Logik (vgl. Sen., ep. 89, 9ff.). Im Seminar soll ausgehend von einem Überblick über die vier großen hellenistischen Philosophenschulen erörtert werden, inwiefern Schüler*innen ein sinnvoller Zugang zu schulisch relevanten Themen inhaltlich wie methodisch ermöglicht werden kann. Hierzu sollen die Studierenden zentrale Passagen solcher Werke schulpraktisch erarbeiten, in denen die o.a. Disziplinen berücksichtigt werden. Nicht nur Seneca oder Cicero werden hierbei in den Blick genommen, sondern auch z.B. Vertreter der Spätantike (z.B. Augustinus) oder aber primär nicht der Philosophie zuzurechnende Autoren (z.B. Vergil). Hier ist nicht zuletzt die Partizipation der Studierenden gefragt – die Auswahl der Autoren und ihrer Werke soll sich im gemeinsamen Diskurs ereignen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

- BA in Latein LA

Literaturangaben

Literaturangaben:

Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen: Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Gymnasium/ Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen, Lateinisch, Frechen 2014.
Kuhlmann, Peter: Philosophie. In: Kuhlmann, Peter / Pinkernell-Kreidt (Hg.): Res Romanae, Cornelsen, Berlin 2017, S.144-160.
Kuhlmann, Peter et al. (Hg.): Lateinische Literaturdidaktik, Buchner, Bamberg 2010.