In unserer gegenwärtigen Gesellschaft findet eine vielfältige Auseinandersetzung mit dem Thema Diversity statt, die auch für den DaZ-Unterricht durchaus interessant und relevant ist. In der Realität finden diese Diskussionen und Debatten jedoch nur selten den Weg in den DaZ-Unterricht: Der Begriff Diversität wird zwar gern genutzt, aber nur selten auch mit Inhalt gefüllt, wie es scheint. So finden sich z.B. im Rahmencurriculum für Integrationskurse Passagen zum „Fokus Diversität und Interkulturalität“ (BAMF 2016: 53), diese beziehen sich jedoch auf bloßes Wissen; eigene Lebensrealitäten sowie der tatsächliche gesellschaftliche Umgang mit Diversität finden hingegen keine Berücksichtigung.
In diesem Seminar sollen verschiedene Dimensionen von Diversität und ihre Repräsentation im Daz-Kontext betrachtet werden. Dabei wird der Schwerpunkt bewusst auf Diversitätsaspekten liegen, die in Lehrwerken und folglich auch im Unterricht oftmals unterrepräsentiert sind wie z.B. sexuelle Orientierung, Genderidentität, physische und psychische Einschränkungen und (chronische) Erkrankungen, Alter oder sozioökonomischer Status. Es soll diskutiert werden, welche Aspekte von Diversität für Lernende auf der einen und für Lehrende auf der anderen Seite von Relevanz sind und wie sich diese (sinnvoll) in den DaF-/DaZ-Unterricht integrieren lassen können. Dabei werden auch die Selbstreflexion und die Auseinandersetzung mit der eigenen Diversität sowie möglichen Vorurteilen wichtige Bestandteil des Seminars sein.
Auf dieser Grundlage sollen im Seminar Unterrichtsmaterialien entstehen.