300832 Transitionen: Perspektiven der Ethnologie und der Geschlechterforschung auf biografische Wendepunkte (S) (WiSe 2023/2024)

Transitionen sind ein konstitutives Merkmal von Lebensverläufen. Wir wollen uns im Seminar mit der Vielfalt biographischer Wendepunkte für das Selbst sowie für die Geschaft beschäftigen. Je nach Kontext, in dem eine Transition stattfindet (z.B. im Rahmen von Migration, Erwachsenwerden, Lebensmodellen, Altern, Konstitution und Transformation von Geschlecht) kann sie eine andere Bedeutung haben. Transitionen können anerkannt und legitimiert sein, wie der Übergang in die Volljährigkeit, oder aber ein umstrittenes Thema betreffen, beispielsweise eine Geschlechtsangleichung. Transitionen können einen unumkehrbaren, unumgänglichen, aber auch vermeidbaren oder fluiden Charakter haben. Sie können gewollt oder ungewollt, bewusst oder unbewusst vonstattengehen. Oftmals spielen körperliche und leibliche Erfahrungen eine wichtige Rolle. Aber auch im Zusammenhang mit Zeitlichkeit oder Räumlichkeit lassen sich Transitionen diskutieren.
Unter Einbeziehung von anthropologischen, geschlechterwissenschaftlichen, und post-kolonialen Perspektiven diskutieren wir die Bedeutung diverser biographischer Wendepunkte und Übergänge. Studierende werden durch die Auseinandersetzung mit Methoden der Biographieforschung motiviert, zu hinterfragen wie sich Transitionen und Wendepunkte erforschen lassen. Selbstständige Datenerhebungen und die Auswertung des gesammelten Materials sind integraler Bestand des Kurses – und Teil der Studien- bzw. Prüfungsleistung.