220105 Bilderpaare, Bilderfolgen und Bildvergleich: Das Bild im Plural (S) (WiSe 2012/2013)

Bilder stehen selten für sich allein, sondern erscheinen meist im Kontext weiterer Bilder. Wenngleich die Kunsttheorie seit der Renaissance die Konzentration auf ein einzelnes Bild nahegelegt und befördert hat, ist ein großer Teil der Bildproduktion immer in Bilderpaare, Bildserien oder größere Arrangements eingebunden gewesen. Mit der Integration in derartige Zusammenhänge wurde das Bild keineswegs immer ‚diszipliniert‘ und für eine eindeutige Interpretation zugerichtet. Vielmehr bergen diese ‚Bilder im Plural‘ eine ganz eigene Komplexität, die erst langsam in das Blickfeld der Forschung rückt.
Das Seminar wird zum einen theoretische und methodische Entwürfe behandeln, die sich durch eine besondere Sensibilität für Bildpaare und Bilderserien auszeichnen. Dabei wird insbesondere auch der Bildvergleich zu berücksichtigen sein. Zum anderen soll in exemplarischen Fallstudien zur Kunst und Bildkultur der Vormoderne die Vielfalt und Komplexität dieser Bildarrangements erschlossen werden.

Literaturangaben

Lena Bader, Martin Gaier und Falk Wolf (Hg.), Vergleichendes Sehen, München 2010.
Christine Blättler (Hg.), Kunst der Serie. Die Serie in den Künsten, München 2010.
Georges Didi-Huberman, Das Nachleben der Bilder. Kunstgeschichte und Phantomzeit nach Aby Warburg, Frankfurt am Main 2010.
David Ganz und Felix Thürlemann (Hg.), Das Bild im Plural. Mehrteilige Bildformen zwischen Mittelalter und Gegenwart, Berlin 2010.
Aby Warburg, Der Bilderatlas Mnemosyne (Gesammelte Schriften, Abt. 2, Bd. II.1), hg. von Horst Bredekamp u.a., Berlin 2000.