Das Alter ist ein altes Risiko, das seit dem 19. Jahrhundert infolge der Industrialisierung kollektiv anerkannt und durch das institutionelle Arrangement des Wohlfahrtsstaats bearbeitet wird. Heutzutage machen die Ausgaben der öffentlichen Alterssicherungssysteme in den entwickelten Wohlfahrtsstaateneinen den größten Anteil der gesamten Sozialleistungen aus. Die Bedeutung der kollektiven Alterssicherung erscheint vor dem Hintergrund der demographischen Alterung sogar noch größer, doch ihre Bestands- und Anpassungsfähigkeiten werden zunehmend in Frage gestellt. Bemerkenwert ist dabei, wie unterschiedliche Typen der entwickelten Wohlfahrtsstaaten mit den Herausforderungen umgehen und diverse Rentenreformen einleiten.
In diesem Kontext behandelt das Seminar Bestand und Reform der Alterssicherung in Europa. Dabei wird zunächst über die Gestaltungsprinzipien und Systemlogiken der Alterssicherung in den verschiedenen Wohlfahrtsstaatstypen diskutiert.
Im Zentrum steht die Gegenüberstellung von Bismarck-Typ vs. Beveridge-Typ, welchen die europäischen Alterssicherungssysteme (grob) zugeordnet werden können. Der zweite Teil richt dann die Aufmerksamkeit auf die aktuellen Reformstrategien und Entwicklungspfade der ausgewählten Länder (Deutschland, Schweden und die Schweiz). Der Blick fokussiert auf die Art und Weise, wie diese Länder mit den Herausforderungen umgehen. Der abschließende dritte Teil stellt eine Einschätzung der Ergebnisse der ersten und zweiten Teile dar, die in die Diskussion über den Umbau des Sozialstaats eingebettet wird.
Von TeilnehmerInnen des Seminars werden Grundkenntnisse über die Sozialpolitik in Deutschland (Besuch einschlägiger Einführungsseminare) erwartet, diese sind aber keine Voraussetzung für die Teilnahme. Da dieses Seminar starken Bezug auf europäischen Vergleich nimmt, wird auch die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit englischsprachiger Literatur ermutigt, wobei verfügbarer deutschsprachiger Literatur Vorzug gegeben wird.
Glootz, Tanja A., 2005: Alterssicherung im europäischen Wohlfahrtsstaat. Frankfurt/New York: Campus Verlag.
Döring, Diether, 2002: Die Zukunft der Alterssicherung. Frankfurt/M: Suhrkamp.
Verband der Deutschen Rentenversicherungsträger (Hg.), 2003: Rentenversicherung im internationalen Vergleich. Frankfurt/M.
Rein, Martin u. Winfried Schmähl (Hg.), 2004: Rethinking the Welfare State: The Political Economy of Pension Reform. Edward Elgar Publisher.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | G.S.4 | Wahlpflicht | GS | |||
Politikwissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2009) | 2.2a | |||||
Sozialwissenschaften / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2008) | KF: Modul 5 | Wahlpflicht | 3. 4. | 2 | bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich | |
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe I | B2 | Wahlpflicht | HS | ||||
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe II | B2 | Wahlpflicht | HS | ||||
Sozialwissenschaften GymGe Fortsetzung BA-Nebenfach / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2008) | Modul 5a | 1. | ||||
Soziologie | Nebenfach | 1.5.8 | Wahlpflicht | GS | |||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 1.5.8 | Wahlpflicht | nicht scheinfähig (Hausarbeit gemäß § 9 Abs. 5 DPO 1997); (Teilnahmenachweis gemäß DPO 2002) GS |