260033 Einwilligung (S) (SoSe 2022)

Man darf eine Patientin nur dann medizinisch behandeln, wenn sie in die Behandlung eingewilligt hat. Man darf nur dann mit jemandem Sex haben, wenn diese Person in die sexuellen Handlungen eingewilligt hat. Einwilligung ist das, was bestimmte moralisch unzulässige Handlung moralisch zulässig machen kann. Dafür muss eine Einwilligung mindestens zwei Bedingungen erfüllen, die Person, die einwilligt, muss nämlich zum einen informiert über das sein, worein sie einwilligt, zum anderen muss sie freiwillig einwilligen. Wann genau jemand ausreichend informiert ist und freiwillig handelt, ist allerdings nicht immer leicht zu sagen. Zudem ist nicht klar, ob man mit einer Einwilligung alles erlauben kann. Und wie ist es, wenn die Umstände so sind, dass es zwar den Anschein hat, dass jemand freiwillig einwilligt, die Person aber tatsächlich nicht frei ist einzuwilligen, weil sie sich beispielsweise in einer Notlage befindet - gilt die Einwilligung trotzdem?

Mit diesen und weiteren Fragen werden wir uns im Laufe des Semesters beschäftigen. Ziel der Veranstaltung ist es, am Ende ein besseres Verständnis dessen zu haben, (1) was Einwilligung ausmacht, (2) welche philosophischen Probleme damit verbunden sind und (3) wie man zumindest manche dieser Probleme lösen könnte.

Die Veranstaltung wird in Kooperation und mit Unterstützung des Projektes "BiLinked" und der Community of Practice "Public Humanities" durchgeführt. Ziel ist es, Studierende sowohl in die Analyse digitaler Medien als auch in die Praxis ihrer Erstellung einzuführen. Das Projekt möchte damit den Erwerb digitaler Kompetenzen innerhalb der geisteswissenschaftlichen Ausbildung fördern.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Keine.

Literaturangaben

Zur Vorbereitung empfohlen:
Andreas Müller und Peter Schaber (Hg.), The Routledge Handbook of the Ethics of Consent, 2018.