230395 Schreiben und Sprechen zu Vorgaben (S) (SoSe 2022)

„Wer schreibt, hat immer schon gelesen, Bilder gesehen, Vorgelesenes gehört – das gilt auch für Grundschulkinder und Schreibanfänger“ – Der erste Satz in Mechthild Dehns seit 2011 in neuer, überarbeiteter Auflage erhältlichen Bandes "Texte und Kontexte. Schreiben als kulturelle Tätigkeit in der Grundschule" geht von der engen Verknüpfung zwischen Schreiben und Lesen aus und nimmt kulturelles Schaffen als stetes intertextuelles Produzieren von Hervorbringendem und Aufnehmendem in den Blick. Als Transformationsprozess der inneren Sprache in eine äußere kann hierzu aber auch durchaus das mündliche Hervorbringen gezählt werden. Kinder machen von Anfang an Literaritätserfahrungen, die sie individuell verarbeiten und in verschiedenen Formen veräußerlichen können. Schreiben (und Sprechen) zu Vorgaben (im Sinne gezielt weit gefasster Aufgabenstellungen zu Kontexten mit Problemspektren, die Selbsterfahrung und Wirklichkeitsaneignung anregen) eröffnet auf methodisch-didaktischer Ebene die Möglichkeit, nicht nur Literalitätserfahrungen sichtbar zu machen, sondern auch ihre Literaritätserfahrungen. Die Vermittlung des damit in Verbindung stehenden theoretischen Hintergrunds und die Erarbeitung geeigneter Gegenstände und Lehr-Lernsettings sind die zentralen Ziele der Veranstaltung. Die praktische Erhebung und Untersuchung von (Kinder-)texten ist im Zusammenhang mit einer Hausarbeit geplant.