Spätestens mit den Richtlinien des KMK zur Neukonzeption der Lehrer*innenprofessionalisierung, die eine verpflichtende Thematisierung vorgeben, wird der Umgang mit heterogenen Lerngruppen kontrovers diskutiert und diesen zumeist als Herausforderung begegnet. Doch worin besteht die Heterogenität überhaupt?
Allgemein sind Schüler*innen unterschiedlich motiviert, teilen unterschiedliche Vorerfahrungen und erbringen unterschiedliche Leistungen, die gerade im Sportunterricht besonders sichtbar in den Vordergrund treten. Aber auch Dimensionen wie etwa Gender, (keine) Zuwanderungsgeschichte, (Nicht-)Behinderung und soziale Herkunft kommen als Strukturkategorien zum Tragen. Im hoch konkurrenzorientierten System Sport wird Heterogenität zumeist als Störung empfunden und durch Selektion zu beseitigen versucht, zugleich aber die integrative Wirkung des Sporttreibens beschworen, von der gerade heterogene Gruppen profitieren sollen.
Was bedeutet das für den Sportunterricht? Ist die Problematisierung von Vielfalt also gerechtfertigt oder werden hiermit auch besondere Chancen eröffnet? Wo zieht man die Grenze zwischen Differenz und Gleichheit? Mit diesen Ambivalenzen will sich das Seminar auseinandersetzen, indem theoretische Basistexte erschlossen und auf die pädagogische Bearbeitung von Heterogenität transferiert werden. Ein Fokus liegt dabei auf sozialer Ungleichheit und mit dieser in Wechselwirkung tretender Faktoren sowie deren Effekte auf Sport und Bildung.
Gieß- Stüber,P.: Fremde und Fremdes erleben. In: Sportpädagogik, 27 (2003) H. 6, 4-8.
Keuffer, J./Oelkers, J.: Reform der Lehrerbildung in Hamburg. Weinheim 2001, 150-163.
Kleindienst-Cachay, C.: Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund im organisierten Sport. Hohengehren 2007.
Laging, R.: Differenzieren im Sportunterricht. In: Sportpädagogik 28 (2004), H. 2, 4-9.
Scheid, V./Simen, J. (Hrsg.): Soziale Funktion des Sports. Schorndorf 1999.
Wenning, N.: Heterogenität als neue Leididee der Erziehungswissenschaft? Zur Berücksichtigung von Gleichheit und Verschiedenheit. In: Zeitschrift für Pädagogik 50 (2004), H. 4, 565-582.
Wolters, P.: Koedukation im Sportunterricht. Zwischen Gleichheit und Differenz. In: Sportunterricht 51 (2002), H. 6, 178-185.
Mutz, M.: Sportbegeisterte Jungen, sportabstinente Mädchen? In: Sport und Gesellschaft, 6 (2009) H. 6, 95-121.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschlechterforschung in der Lehre |
AT: Lektüre, Diskussionsbeteiligung, Verschriftlichung kleinerer Gruppenarbeiten
SL: nach individueller Absprache
EL (unbenotet): Essay mit Themenvorgabe
EL (benotet): mündliche Prüfung – Zulassung nur mit eigenständiger Anmeldung über das ekVV!
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: