230116 Filmfestivals als politische Arenen und Kontaktzonen (S) (SoSe 2022)

Inhalt, Kommentar

Filmfestivals als politische Arenen und Kontaktzonen

Der zuerst von Mary Louise Pratt im Kontext der Schnittstelle von Ethnologie, Literatur- und Sprachwissenschaften sowie den Bildungswissenschaften geprägte Begriff der Kontaktzone (contact zone) beschreibt diese als einen Ort, an dem Vertreter:innen verschiedener sozialer (nationaler, kultureller) Gruppen vor dem Hintergrund eines Machtgefälles aufeinandertreffen und miteinander um Verständnisprozesse, mitunter auch Gemeinschaft (community) ringen (vgl. 1990:34). Auch wenn Mark Peranson sehr richtig festgestellt hat, dass Filmfestivals grundsätzlich wegen der ihnen inhärenten Konkurrenz verschiedener Stakeholder:innen als politisch angesehen werden sollten (vgl. 2008:25), gilt das besondere Interesse dieses Seminars vorrangig ausdrücklich aktivistischen, special interest-Festivals sowie kulturpolitischen Initiativen der großen Industrie-Festivals wie Berlinale oder Cannes, etwa in Form von Förder- und Programmpolitiken.
Wie also haben größere und kleinere Filmfestivals als Kontaktzonen Diskurse rund um die Sichtbarkeit und politische Partizipation bestimmt? Wie dienen sie der Vernetzung und die Erlangung symbolischen Kapitals sowie der (Selbst-)ermächtigung jener unterrepräsentierten Gruppen, deren Unterstützung sie sich auf die Fahnen geschrieben haben – ein Festival für indigenen nordamerikanischen Film etwa im Heimatland des Schöpfers von Winnetou? Wie werden Organisator:innen und Kurator:innen den Erwartungshorizonten gerecht, die die verschiedenen Stakeholder:innen (Filmschaffende, Publikum, Medien, Sponsor:innen, Vertreter:innen der Filmwirtschaft … sowie ihre eigenen!) an das Festival herantragen? Wie wird Ungleichheit und wie werden asymmetrische Machtverhältnisse ausgehandelt, wie Grenzen des Sag- und Zeigbaren gezogen? Inwiefern ist daneben auch die singuläre Situation des im klassischen Sinne synchronen, analogen Filmfestivals als „festival time event“ (Janet Harbord) konstitutiv für sein aktivistisches Potenzial, nämlich die spezielle „Alchemie“ der Gleichzeitigkeit von Filmprojektion, Filmerzählung, Zuschauer:innen- und Filmemacher:innenpartizipation und der Bildung einer (wenn auch vergänglichen) Festivalgemeinschaft? Welche Auswirkungen hatte hier die Pandemie und der notwendige Umzug in den virtuellen Kinosaal des Streamings?

An Hand ausgewählter Festivalbeispiele und Texte und paradigmatischer Filme sowie unter Einbeziehung von Expert:innen aus dem Umfeld verschiedener Festivals werden wir diese und weitere Fragen diskutieren.

Literaturangaben

Wird im Seminar bekanntgegeben.

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38-M3-KV Kulturelle und Ästhetische Bildung Perspektiven Kultureller Bildung Studienleistung
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Dienstag, 19. April 2022 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 25. März 2022 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 25. März 2022 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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