Eine allgemeinere Überlegung vorab: Wir alle tragen, wenn man so will, Weltverhältnisse, Weltbeziehungen in uns. Wir haben die Fähigkeit, uns auf die soziale, die kulturelle und die natürliche (Um-)Welt freundlich und zustimmend zu beziehen. Wir möchten in aller Regel, dass wir gerne in der Welt sind; wir haben alle die ‚Begabung‘ dafür. Das ist nicht unsere Leistung und unser Verdienst. Weil wir in aller Regel wollen, dass unser Leben auch in unseren Weltbezügen gelingt, nicht misslingt, trifft es uns so sehr, wenn wir darin enttäuscht werden.
Diese Fragen, die ich hier berühre – Was ist ein gutes, gelingendes, ja vielleicht sogar: ein glückliches Leben? - , hat die philosophische Reflexion seit der Antike beschäftigt. Sie ist bei Brecht, diesem für die literarische Moderne so grundlegenden Autor, eng verknüpft mit der Frage danach, wie ‚Freundlichkeit‘ möglich sein könnte. Dies ist die These des Seminars: ‚Freundlichkeit‘ ist bei Brecht eine zentrale Kategorie. Gleichwohl wird sie kaum beachtet. Allzu sehr ist man auf den politischen und sozialkritischen Autor fixiert gewesen. Und dabei ist ‚Freundlichkeit‘ dazu doch gar kein Gegen-Konzept dazu.
Wir wollen zusammen lesen: die Ballade ‚Von der Kindsmörderin Marie Farrar‘ (1922), das bis heute sehr populäre Gedicht ‚An die Nachgeborenen‘, die späten Kurzgedichte, die unter dem Titel ‚Buckower Elegien‘ versammelt sind, schließlich die Dramen ‚Die heilige Johanna der Schlachthöfe‘ und ‚Der gute Mensch von Sezuan‘. Bei der Besprechung wollen wir die beiden Fragen im Blick behalten: die allgemeinere, was denn Freundlichkeit genauer meinen könnte; und die speziellere, sie bei Brecht poetisch bedeutet.
Übernahme der Moderation einer Sitzung in Kooperation mit dem Seminarleiter. Regelmäßige Teilnahme und kontinuierliche Mitwirkung; Bereitschaft, liebgewonnene schulische Denk- und Deutungsmuster einmal zurückzustellen.
Die Ausgaben können Sie sich leicht beschaffen. Das große Brecht-Handbuch, das Jan Knopf herausgegeben hat, werden wir immer wieder benutzen.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Do | 16-18 | V2-213 | 04.04.-15.07.2022
nicht am: 26.05.22 / 16.06.22 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-LIT-LitBM1 Basismodul 1: Literatur- und Kulturgeschichte | Angeleitetes Selbststudium | Studieninformation | |
Literatur im kulturellen Kontext | Studienleistung
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Studieninformation | |
Literaturgeschichte | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
23-LIT-LitBM2 Basismodul 2: Literaturtheorie und Ästhetik | Grundfragen der literarischen Ästhetik | Studienleistung
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Studieninformation |
Literaturtheorie und Methodologie | Studienleistung
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Studieninformation | |
Systematische Fragen der Literaturwissenschaft | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
23-LIT-LitEM Einführungsmodul | Literaturgeschichtliche Grundlagen | Studienleistung
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Studieninformation |
Literaturtheoretische Grundlagen | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Studieren ab 50 |
Alle Prüfungsleitungen sind möglich (nach individueller Absprache), die in dem Modul, für das die Veranstaltung freigegeben ist, gefordert bzw. erlaubt werden und die Sie brauchen.