300125 Sozialstrukturelle Bedingungen und Folgen individuellen Handelns (S) (WiSe 2012/2013)

Inhalt, Kommentar

Montag, 04. Februar, 10.15-14.00 Uhr
Dienstag, 05. Februar, 09.00-15.00 Uhr
Mittwoch, 06. Februar, 09.00-15.00 Uhr
Donnerstag, 07. Februar, 09.00-15.00 Uhr
Freitag, 08. Februar, 09.00-12.30 Uhr

Im Mittelpunkt dieses Seminars stehen (1) die Folgen, die sich aus der Sozialstruktur einer Gesellschaft für die individuellen Denk- und Verhaltensweisen ergeben und (2) die Konsequenzen individuellen Handelns für die Sozialstruktur einer Gesellschaft. Dies wird zum einen im Sinne einer Querschnittsperspektive an ausgewählten Beispielen u.a. der Partnerwahl, der Art der sozialen Beziehungen, Migration, individueller Bildungsbeteiligungen und Karriereverläufen sowie sozialer Mobilität deutlich gemacht. Zum anderen soll im Sinne einer Längsschnittperspektive die soziale Strukturierung individueller Lebensverläufe und Biographien aufgezeigt werden. Beide Perspektiven zusammengenommen erlauben, die Bedeutung sozialer und institutioneller Strukturen in modernen Gegenwartsgesellschaften für die individuellen Handlungsvollzüge einzuschätzen und den Wandel gesellschaftlicher Strukturen als Folge veränderter biografischer Konstruktionen sowie individueller Handlungs- und Entscheidungsmuster zu verdeutlichen.
Über die inhaltlichen Themen hinaus, werden im Seminar auch Übungen zur Erweiterung der methodischen Kompetenzen angeboten. Hierzu zählen die Kernaussagen in wissenschaftlichen Texten zu identifizieren und in eigenen Worten wiederzugeben, Forschungsergebnisse zu präsentieren und kritisch zu hinterfragen und aktuelle Daten der Sozialforschung zu recherchieren und präsentieren.

Theoretische Grundlagen: 04.02.2013
10.15-11.45 Theorie I: Das Makro-Mikro-Makro-Problem: Sozialstrukturelle Bedingungen und Folgen individuellen Handelns
Coleman, James S., 1991: Grundlagen der Sozialtheorie, Band 1, München: Oldenbourg, S. 1- 29.
Huinink, Johannes und Torsten Schröder, 2008: Sozialstruktur Deutschlands. Konstanz: UVK, S. 31-48.
12.30-14.00
Theorie II: Der Lebensverlauf zwischen sozialer Strukturierung und individueller Entscheidung
Kohli, Martin, 1985: Die Institutionalisierung des Lebenslaufs. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 37: 1-29.
Mayer, Karl Ulrich, 2001: Lebensverlauf. S. 446-460 in Bernhard Schäfers und Wolfgang Zapf (Hg.): Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands, 2. Auflage, Opladen: Leske+Budrich.

Beziehungsformen: 05.02.2013
09.15-10.45
Beziehungsformen I (Partnerwahl): Wer heiratet wen?
Meyer, Thomas, 2011: Private Lebensformen im Wandel, S. 331-357 in Rainer Geißler: Die Sozialstruktur Deutschlands. Zur gesellschaftlichen Entwicklung mit einer Bilanz zur Vereinigung, 6. Aufl, VS Verlag für Sozialwissenschaften: Wiesbaden.
Klein, Thomas, 2000: Partnerwahl zwischen sozialstrukturellen Vorgaben und individueller Entscheidungsautonomie. Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation 40: 229-243.
Ergänzungstexte
Brüderl, Josef, 2004: Die Pluralisierung partnerschaftlicher Lebensformen in Westdeutschland und Europa. Aus Politik und Zeitgeschichte B19/2004: 3-10.
Wirth, Heike und Paul Lüttinger, 1998: Klassenspezifische Heiratsbeziehungen im Wandel? Die Klassenzugehörigkeit von Ehepartnern 1970 und 1993. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 50: 47-77.
11.00-12.30
Beziehungsformen II (Scheidung): Warum trennen sich Paare?
Hill, Paul B. und Johannes Kopp, 2006: Familiensoziologie. Grundlagen und theoretische Perspektiven, 4. Aufl., Wiesbaden: VS Verlag, S. 268-302.
Ergänzungstext
Babka von Gostomski, Christian, Josef Hartmann und Johannes Kopp, 1998: Sozialstrukturelle Bestimmungsgründe der Ehescheidung. Eine empirische Überprüfung einiger Hypothesen der Familienforschung. Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation 18: 117-133.
13.30-15.00
Beziehungsformen III (Soziale Netzwerke): Wer trifft wen?
Pappi, Franz U., 1998: Soziale Netzwerke. S. 584- 596 in Bernhard Schäfers und Wolfgang Zapf (Hg.): Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands, Opladen: Leske+Budrich.
Wöhler, Thomas/ Hinz, Thomas 2007: Egozentrierte Diskussionsnetzwerke in den USA und Deutschland", in: "Sozialkapital: Grundlagen und Anwendungen", Sonderheft 47 KZfSS Ergänzungstexte
Diewald, Martin, 2003: Kapital oder Kompensation? Erwerbsbiographien von Männern und die sozialen Beziehungen zu Verwandten und Freunden. Berliner Journal für Soziologie 13: 213-238
Kai Marquardsen und Silke Röbenack (2008): „…der Freundeskreis, der Bekanntenkreis hat sich total verändert“. Rekonstruktionen von sozialen Beziehungskontexten bei Arbeitslosengeld-II EmpfängerInnen, in: Christian Stegbauer (Hrsg.): Netzwerkanalyse und Netzwerktheorie. Ein neues Paradigma in den Sozialwissenschaften, VS Verlag für Sozialwissenschaften: Wiesbaden 2008, S. 479-489.

Bevölkerungsstruktur: 06.02.2013
09.15-10.45
Bevölkerungsstruktur (Fertilität): Warum und wann (noch) Kinder?
Höpfinger, François, 1997: Bevölkerungssoziologie. Eine Einführung in bevölkerungssoziologische Ansätze und demographische Prozesse. Weinheim: Juventa, S. 47-64.
Wirth, Heike, Dümmler, Kerstin, 2004: Zunehmende Tendenz zu späteren Geburten und Kinderlosigkeit bei Akademikerinnen. Eine Kohortenanalyse auf Basis von Mikrozensusdaten. Informationsdienst Soziale Indikatoren 32: 1-6.
Ergänzungstexte
Konietzka, Dirk und Michaela Kreyenfeld, 2004: Angleichung oder Verfestigung von Differenzen? Geburten-entwicklung und Familienformen in Ost- und Westdeutschland. Berliner Debatte Initial 15: 26-41.
Huinink, Johannes, 2002: Polarisierung der Familienentwicklung in europäischen Ländern im Vergleich. S. 49-73 in: Norbert F. Schneider und Heike Matthias-Beck (Hg.), Elternschaft heute. Opladen: Leske + Budrich.
11.00-12.30
Bevölkerungsstruktur II (Morbidität und Mortalität): Wer bekommt welche Krankheit und wer stirbt wann?
Richter, Matthias, Hurrelmann, Klaus, 2007, Warum die gesellschaftlichen Verhältnisse krank machen. APuZ 42: 3-10
Hradil, Stefan, 2006, Was prägt das Krankheitsrisik, Lage, Lebensstil? in: Mathias Richter / Klaus Hurrelmann (Hg.): Gesundheitliche Ungleichheit. Grundlagen, Probleme, Perspektiven, Wiesbaden: VS Verlag, 33-52
Ergänzungstext
Klein, Thomas et al., 2001, Bildung und Mortalität: Die Bedeutung gesundheitsrelevanter Aspekte des Lebensstils. ZfS 30: 384-400
13.30-15.00
Bevölkerungsstruktur III (Migration): Wer wandert über Grenzen hinweg?
Klein, Thomas, 2005: Sozialstrukturanalyse, Reinbek: Rowohlt, S. 109-133.
Diehl, Claudia und Peter Preisendörfer, 2007: Gekommen um zu bleiben. Bedeutung und Bestimmungsfaktoren der Bleibeabsicht von Neuzuwanderern in Deutschland. Soziale Welt 58: 5-28.
Ergänzungstext
Schupp, Jürgen; Janina Söhn und Nicole Schmiade, 2005: Internationale Mobilität von deutschen Staatsbürgern. Chance für Arbeitslose oder Abwanderung der Leistungsträger. Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft 30: 279-292.

Soziale Ungleichheit: 07.02.2013
09.15-10.45
Soziale Ungleichheit I (Bildung): Wer hat welche Bildungschancen?
Becker, Rolf und Wolfgang Lauterbach, Bildung als Privileg. Ursachen, Mechanismen, Prozesse und Wirkungen, in: Diess. (Hrsg.), Bildung als Privileg. Erklärungen und Befunde zu den Ursachen der Bildungsungleichheit, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008, S. 11-46.
Ergänzungstexte
Kristen, Cornelia, 2003: Ethnische Unterschiede im deutschen Schulsystem. Aus Politik und Zeitgeschichte B21-22/2003: 26-32.
Diefenbach, Heike 2011: Der Bildungserfolg von Schülern mit Migrationshintergrund im Vergleich zu Schülern ohne Migrationshintergrund. In: R. Becker (Hrsg.), Lehrbuch der Bildungssoziologie, VS Verlag für Sozialwissenschaften
11.00-12.30
Soziale Ungleichheit II (Arbeit und Beruf): Wer wird was?
Achatz, Juliane, 2005: Geschlechtersegregation im Arbeitsmarkt. S. 263-301 in Martin Abraham und Thomas Hinz (Hg.): Arbeitsmarktsoziologie, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Solga, Heike, 2003: Das Paradox der integrierten Ausgrenzung von gering qualifizierten Jugendlichen. Aus Politik und Zeitgeschichte B21-22/2003: 19-25.
Ergänzungstexte
Alda, Holger, 2005: Beschäftigungsverhältnisse. , S. 245-269 in SOFI et al (Hg.): Berichterstattung zur sozio-ökonomischen Entwicklung in Deutschland, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
13.30-15.00
Soziale Ungleichheit III (Materielle Ungleichheit): Wer hat wie viel?
Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang und Eva Barlösius (Hg.), 2001: Die Armut der Gesellschaft, in: Eva Barlösius und Wolfgang Ludwig-Mayerhofer (Hg.): Die Armut der Gesellschaft, Opladen: Leske und Budrich, S. 11-67.
Ergänzungstexte
Szydlik, Marc und Jürgen Schupp, 2004: Wer erbt mehr? Erbschaften, Sozialstruktur und Alterssicherung, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 56(4), S. 609-629.
Statistisches Bundesamt (2011): Datenreport 2011. Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland, Bundeszentrale für politische Bildung, Bd.1, Bonn, S. 131-172.

Soziale Mobilität und Abschlussdiskussion: 08.02.2013
09.15-10.45
Soziale Mobilität: Wer kommt nach oben?
Allmendinger, Jutta und Thomas Hinz, 1997: Mobilität und Lebensverlauf: Deutschland, Großbritannien und Schweden im Vergleich. S. 247-285 in Stefan Hradil und Stefan Immerfall (Hg.): Die westeuropäischen Gesellschaften im Vergleich. Opladen: Leske + Budrich.
Berger, Peter A., 2001: Soziale Mobilität. S. 595-604 in Bernhard Schäfers und Wolfgang Zapf (Hg.): Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands. 2. erw. und akt. Auf., Opladen: Leske + Budrich.
Ergänzungstext
Hartmann, Michael (2009): Wer wird Manager? Soziale Schließung durch Bildungsabschlüsse und Herkunft im internationalen Vergleich, in: Stichweh, Rudolf / Windolf, Paul, Inklusion und Exklusion. Analysen zur Sozialstruktur und sozialen Ungleichheit, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2009, S. 71-84.
11.00-12.30
Zusammenfassung und Abschlussdiskussion

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30-M19 Sozialstruktur / Politische Struktur Seminar Sozialstruktur Studienleistung
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30-M3 Sozialstrukturanalyse Sozialstruktur Studienleistung
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- Anfertigung von sechs Exzerpten der Basisliteratur (vgl. Leitfaden Exzerpte)
- Teilnahme in einer Referatsgruppe (eintragen über StudIP)
o max. 45 Minuten, Power Point Präsentation
o Inhalt: Das Referat umfasst inhaltlich (1) die Zusammenfassung der zentralen Inhalte der Basis- und Ergänzungstexte, (2) das Ergebnis einer Datenrecherche über das aktuelle Referatsthema (vgl. Leitfaden Datenrecherche) und (3) Vorschläge zu einer strukturierten Diskussion.

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Freitag, 11. Dezember 2015 
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