Die Interpretation der Rolle von Wissenschaft und Technik im Nationalsozialismus hat sich im letzten Jahrzehnt stark verändert: Sprach man früher von einer wissenschaftsfeindlichen Haltung des Nationalsozialismus, so gilt die Aufmerksamkeit heute vor allem der Partizipation der wissenschaftlichen und technischen Eliten und ihrer Integration in das Regime. Der Beitrag dieser Gruppen zum Fortbestand des Nationalsozialismus und zur Kriegführung war beträchtlich. Im Seminar wird nach Kontinuitäten und Diskontinuitäten, Kollaboration und Persistenz, Verdrängung und Historisierung gefragt werden. Zu den Themen gehören die Emigration vieler WissenschaftlerInnen, Karrieren im Dritten Reich sowie das Verhältnis von Wissenschaft, Staat, Industrie und Militär.
Erwartet wird die Bereitschaft zur Übernahme eines Referats oder Thesenpapiers. Ziel ist, die eigenständige Präsentation eines konkreten Falles und des historischen Kontextes einzuüben. Dabei soll vor allem das Verständnis dafür geweckt werden, inwieweit scheinbar feststehende Zusammenhänge (wie das angeblich förderliche Verhältnis von Wissenschaft und Demokratie) sich auf eine konkrete historische Situation zurückführen und damit auch hinterfragen lassen.
Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.
Literaturangaben werden in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Geschichtswissenschaft / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | 3.2.8 | Wahlpflicht | 8 | scheinfähig | |
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | 3.2.8 | Wahlpflicht | 8 | scheinfähig | ||
History, Philosophy and Sociology of Science / Master | (Enrollment until SoSe 2014) | Hauptmodul 3 | Wahlpflicht | 2 | zusätzlich 4 LP für eine benotete Einzelleistung, 2 LP für eine unbenotete Einzelleistung HS |