220038 Utopie, Gewalt, Herrschaft. Zentrale Probleme des 20. Jahrhunderts (K) (SoSe 2012)

Der Aufstieg und Fall von utopischem Denken im Sinne der ‚Machbarkeit’ von Gesellschaft, die versuchte Einhegung von (Kriegs)Gewalt und ihre Entgrenzung, der ideologisch aufgeladene Konflikt zwischen verschiedenen Herrschaftsformen nicht nur in Europa, sondern weltweit, das sind (nur) drei der zentralen Prozesse und Phänomene, die das 20. Jahrhundert prägen. Im Lektürekurs geht es u. a. anhand dieser Probleme um die grundsätzliche Frage, wie wir ‚das’ 20. Jahrhundert verstehen können und welche Entwürfe es in der Geschichtswissenschaft gibt, sich dem ‚Zeitalter der Extreme’ zu nähern - so der Terminus von Eric Hobsbawm für die erste Jahrhunderthälfte, den man jedoch auf den gesamten Zeitraum anwenden könnte. Die inhaltliche Diskussion basiert u. a. auf der Lektüre von überwiegend englischsprachigen Monographien, die für aktuelle Forschungsdiskussionen wichtig sind.

Literaturangaben

Literatur z.B.: Z.B. Mark Mazower, Violence and the state in the Twentieth Century, in: American Historical Review 107, Nr. 4, 2002, 1158-1178. Michael Wildt, Volksgemeinschaft als Selbstermächtigung. Gewalt gegen Juden in der deutschen Provinz 1919 bis 1939, Hamburg 2007. James Scott, Seeing Like a state. How certain schemes to improve the human condition have failed, New Haven 1998. Susan Buck-Morss, Dreamworld and catastrophe. The passing of mass utopia in East and West, Cambridge 2000.