Ethnizität und Klasse sind grundlegende gesellschaftliche Strukturierungskategorien, deren Beziehung zueinander im Andenraum des 20. Jahrhunderts intensiven politischen Aushandlungs- und theoretischen Definitionsprozessen unterlagen, die bis heute virulent sind. Während einige Autoren in Auseinandersetzung mit der bäuerlich-indigenen Bevölkerung (vor allem des Hochlandes) das Hauptaugenmerk auf die Klassenposition (campesino) legen,betonen andere die ethnische Dimension (indígena). Zwischen diesen beiden Polen gibt es alle erdenklichen Abstufungen, bis hin zu der Argumentation, dass die Differenzierung zwischen Ethnie und Klasse im Andenraum kaum Sinn macht und von einer "ethnoclass" gesprochen werden müsste.
In diesem Seminar soll den komplexen Beziehungen zwischen Ethnizität und Klasse nachgespürt werden. Dazu werden klassische theoretische Texte über die Ethnizitäts- und Klassenfrage aufgegriffen und mit Fallbeispielen aus dem Andenraum (Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Chile) in Beziehung gesetzt. Die behandelten Themen reichen von der Beziehung zwischen Arbeiterbewegung und Indigenen, indigener Guerrilla, Entstehung indigener Mittelklassen bis zum Kampf um Land und Anerkennung.
Literaturangaben
Wade, Peter: Race and Ethnicitiy in Latin America. London 1997
(eine detaillierte Literaturliste steht ab Seminarbeginn zur Verfügung)
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Interamerikanische Studien / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | MaIAS6 | |||||
Interamerikanische Studien / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | MaIAS9 |