Körper und Ästhetik sind in den letzten Jahren nicht nur zu Schlüsselbegriffen der Theaterwissenschaften oder der soziologischen Praxistheorie geworden, sondern sie sind auch in den Erziehungswissenschaften z.B. in der Theaterpädagogik oder einer Pädagogik des Performativen nicht mehr wegzudenken. Für die pädagogische Praxis stellt sich diese Entwicklung ambivalent dar. In unterschiedlichen Kontexten, wie Schule, Unternehmen, frühkindlicher Förderung oder Wissenschaft findet eine Öffnung hin zu ästhetischen Bildungsformen statt, die mit einer Anerkennung von Kulturarbeit und Eröffnung neuer Arbeitsfelder einhergeht. Gleichzeitig treten PädagogInnen dabei immer auch als „Subjektivierungsregisseure“ (Bröckling) auf, die motivieren, coachen, zur Selbstbildung anregen und Impulse setzen, sowie gleichzeitig evaluieren und selektieren.
Im Seminar wollen wir diese ästhetischen Körperpraxen als Subjektivierungsformen in den Blick nehmen. „Poststrukturalistische“ Überlegungen umschließen dafür sowohl eine ästhetische als auch eine subjektkritische Dimension, die andere Sichtweisen auf Differenz bietet. Neben der Lektüre theoretischer Texte, die sich an Grundlagen, Weiterentwicklungen, aber auch Kritiken poststrukturalistischer Ansätze orientieren, sollen diese auch über performative Zugangsarten erkundet werden. Hierbei werden sich Phasen der Gruppenarbeit und Vortragsformen abwechseln. Die Begriffe Körper und Ästhetik sind dabei nicht nur Gegenstand, sondern auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung transformiert sich über Körperlichkeit und Ästhetisierungen in Vortragsformen. In Anlehnung an neue Studien aus dem Bereich „Performative Science“ blicken wir deshalb auch auf Differenzsetzungen und Forschungsprozesse in der Pädagogik, die über Körper, Ästhetik und Subjekt stattfinden.
Master of Arts: Voraussetzung ist die Zulassung zum Master of Arts Erziehungswissenschaft
Lust auf intensive Lektüre auch längerer Texte und Diskussion, sowie darauf Texte aus verschiedenen Perspektiven praktisch und performativ zu erfahren und theoretisch zu reflektieren.
Bereitschaft im Seminar in festen Kleingruppen zu arbeiten und die Ergebnisse in Plenarsitzungen einzubringen.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-MEW12 Kulturarbeit | E1: Theoretische, systematische und empirische Zugänge zur Kultur | Studienleistung
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Studieninformation |
25-MEW12_wp Kulturarbeit | E1: Theoretische, systematische und empirische Zugänge zu Kultur | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Erziehungswissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2011) | ME 17.1 | 4 | aktive Teilnahme | |||
Gender Studies / Master | (Einschreibung bis SoSe 2013) | Hauptmodul 3; Hauptmodul 1; Hauptmodul 1.2 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | G.2.2; G.4.5; G.4.6 | scheinfähig | ||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.1.2; H.2.5; H.2.6 | scheinfähig |
Aktive Teilnahme:
siehe Teilnahmevoraussetzungen + Anfertigung eines Protokolls
Anforderungen für Einzelleistungen MA / Scheine DSE:
Aktive Beteiligung am Seminar und Erstellung einer Hausarbeit bis Ende des Semesters, die sich inhaltlich aus dem Seminar ergibt, oder Übernahme einer mündlichen Präsentation und Anfertigen einer schriftlichen Ausarbeitung