Mit verstärktem Rekurs auf gerechtigkeitstheoretische Fragestellungen und Menschenrechtsdiskurse innerhalb der Sozialwissenschaft im Allgemeinen und der Sozialen Arbeit im Speziellen gewinnt die Frage nach den Möglichkeiten einer Kritik an gesellschaftlichen Schieflagen und sozialen Ungleichheitsrelationen zunehmend an Relevanz. Wie aber kann eine sich als kritisch verstehende Sozialwissenschaft formuliert werden? In welchem Verhältnis steht eine akademische Kritik zur kritischen Kompetenz sozialer Akteure – u.a. in den unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Erziehungswissenschaft und der Sozialen Arbeit? Was heißt überhaupt 'Kritik' und wie lässt sie sich rechtfertigen?
Vor diesem Hintergrund greift das Seminar die aktuelle Debatten zu diesen Fragen auf und diskutiert unterschiedliche Versuche, eine kritische Sozialwissenschaft (neu) zu begründen und auszuarbeiten (v.a. Bourdieu vs. Boltanski & Thevénot; Celikates; französische ‚Soziologie der Konventionen‘). Mit Rückgriff auf Ansätze der politischen Theorie (u.a. Rawls) soll am Beispiel des ‚Zivilen Ungehorsams‘ eine Form von Kritik problematisiert und deren potentieller Erkenntnisgewinn im Rahmen der Erziehungswissenschaft diskutiert werden.
u.a.
Boltanski, Luc & Honneth, Axel (2009): Soziologie der Kritik oder Kritische Theorie? Ein Gespräch mit Robin Celikates. S. 81 - 114 in: Rahel Jaeggi & Tilo Wesche (Hg.): Was ist Kritik? Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Boltanski, Luc (2010): Soziologie und Sozialkritik. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Celikates, Robin (2009): Kritik als soziale Praxis. Gesellschaftliche Selbstverständigung und kritische Theorie. Frankfurt a.M.: Campus-Verlag.
Diaz-Bone, Rainer & Thévenot, Laurent (2010): Die Soziologie der Konventionen. Die Theorie der Konventionen als ein zentraler Bestandteil der neuen französischen Sozialwissenschaften. Trivium, 5–2010, URL : http://trivium.revues.org/3557 10.10.2011.
Rawls, John (1977): Die Rechtfertigung bürgerlichen Ungehorsams. In: John Rawls: Gerechtigkeit als Fairneß. Freiburg/München: Karl Alber.
Thévenot, Laurent (2010): Die Person in ihrem vielfachen Engagiertsein. Trivium, 5–2010, URL : http://trivium.revues.org/3573. 10.10.2011.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
---|
Module | Course | Requirements | |
---|---|---|---|
25-MEW3 Akteure & Beteiligung | E1: AdressatInnenbezogene Lebenslagen und gesellschaftliche Diskurse | Study requirement
|
Student information |
25-MEW3_wp Akteure & Beteiligung | E1: AdressatInnenbezogene Lebenslagen und gesellschaftliche Diskurse | Study requirement
|
Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Erziehungswissenschaft / Master | (Enrollment until SoSe 2011) | ME 4.1; ME 5.1 | 4 | aktive Teilnahme | |||
Frauenstudien | (Enrollment until SoSe 2015) | ||||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Enrollment until SoSe 2008) | H.2.2 | scheinfähig |
Voraussetzungen für die Teilnahme sind die vorbereitende Lektüre der ausgewählten Basistexte, die Bereitschaft zur regelmäßigen und aktiven Mitarbeit über Diskussionsbeiträge und Referate sowie die Teilnahme an Gruppenarbeiten.