Studierende der Geschichtswissenschaft erarbeiten sich vom ersten Semester an das formale Gerüst für das Schreiben von Hausarbeiten und weiterführenden wissenschaftlichen Texten. In den Tutorien wird Sinn und Zweck von Fußnoten erläutert. Gedankengänge müssen nicht nur gut begründet sein, sondern sie sind auch zu belegen. Es gilt das Zitiergebot. Quellenangaben spiegeln den eigenen Erkenntnisprozess, es zählt der wissenschaftlicheUmgang mit Geschichte. Textlängen wissenschaftlicher Arbeiten variieren zwischen 10 und 100, Dissertationen und Habilitationsschriften erreichen mühelos 300-500 Seiten, geschrieben nach hoffentlich allen Regeln der Kunst.
Die Vermittlung von Geschichte in der Schule leitet sich aus dem Wissenschaftsbetrieb ab. Vermittlungsformen folgen den Diskussionen und Vorgaben der universitären Geschichtsdidaktik bzw. stehen mit ihr im Dialog. Auch die in der Schule vermittelte Geschichte hat eine wissenschaftliche Basis. Auch hier gilt das „Vetorecht“ der Quellen. Die „Sprachen“ und Präsentationsformen sind jeder Historikerin und jedem Historiker geläufig.
Oft setzt bei Historikerinnen und Historikern allerdings eine gewisse Sprachlosigkeit ein, wenn sie mit anderen Formen der Geschichtsvermittlung konfrontiert werden. Nicht selten stehen sie mit Medien wie Film und Fernsehen, Sachbuch und Journalismus wegen einer vermeintlich mangelnden Wissenschaftlichkeit auf Kriegsfuß. Im Gegenzug werfen die „Praktiker“ den Wissenschaftlern vor, kein Verständnis für die Zwänge ihres Mediums zu haben. Eine 45-minütige Dokumentation im Fernsehen kann eben nicht die Aussagen eines facettenreichen 300-Seiten Werkes spiegeln. In einem populären Sachbuch wird ein ausführlicher Anmerkungsapparat womöglich als störend empfunden.
An Hand von Beispielen aus den Bereichen Film, Sachbuch, Museumsarbeit und Journalismus/PR setzt sich die Veranstaltung mit diesem Dauerkonflikt zwischen Theorie und außerwissenschaftlicher Praxis auseinander. Dabei sollen Wege und Möglichkeiten für eine Annäherung und wechselseitiges Verständnis diskutiert werden.
Ein Semesterapparat wird aufgebaut
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschichtswissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | Modul 2.4; Modul 2.8 | Wahlpflicht | 4 | scheinfähig Grundseminar Geschichtsvermittlung | |
Geschichtswissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | Modul 2.3 | Wahlpflicht | 4 | scheinfähig | |
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Modul 2.4 | Wahlpflicht | 4 | scheinfähig Grundseminar Geschichtsvermittlung |