220048 Formen der Staatlichkeit in der europäischen Geschichte, Teil 1 (GK) (WiSe 2011/2012)

Kurzkommentar

Die SWS berechnen sich nach folgender Aufschlüsselung: 3 SWS - Grundkurs; 2 SWS - Tutorium; 1 SWS - Exkursion.

Inhalt, Kommentar

Vom 04.-07.10. und zusätzlich am 10.10. wird für alle Grundkurse (Teil 1) ein verpflichtendes Verteilungsverfahren im Raum S4-201 (Hilfskräfte Alte Geschichte) durchgeführt. Das Verfahren dient dazu, eine gleichmäßige Auslastung zwischen den Angeboten zu erreichen. Bitte tragen Sie sich vor der ersten Sitzung des Grundkurses in die jeweilige Liste ein.

Die Gesellschaftswissenschaften haben unseren festen Glauben, dass der moderne säkulare Staat das Ziel der Geschichte ist, einigermaßen erschüttert. Man spricht heute lieber von „Staatlichkeit“ und konzediert damit, dass der durch Souveränität, Gewaltmonopol, Staatsgebiet und Staatsvolk gekennzeichnete moderne „Staat“ historisch und global betrachtet wohl eher die Ausnahme als die Regel ist. „Räume begrenzter Staatlichkeit“ prägten vielmehr die meisten Epochen der Weltgeschichte und prägen heute weite Teile unserer Welt. In diesen Räumen begrenzter Staatlichkeit gab und gibt es kein Gewaltmonopol und es herrschen weichere Formen des Regierens vor, bei denen nichtstaatliche Akteure (etwa private bzw. adlige Kriegsherren, wohltätige Organisationen, Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften oder multinationale Unternehmen) unhintergehbar in die politische Steuerung mit einbezogen sind. Der moderne Staat scheint in dieser Sicht der Dinge ein eher kontingentes Ergebnis der Geschichte gewesen zu sein. Diesem Phänomen will der Grundkurs am Beispiel Europas nachgehen: Zu behandelnde Fälle reichen von den konsensuellen Formen politischen Handelns in der Karolinger- und Ottonenzeit, die Gerd Althoff als „Spielregeln der Politik“ gekennzeichnet hat, über die Ausbildung frühmoderner Formen von Staatlichkeit (Absolutismus/Parlamentarismus) bis hin zu den totalitären Systemen des Zeitalters der Extreme einerseits, den Phänomenen zerfallender Staatlichkeit in den Bürgerkriegszonen und Metropolen der Gegenwart andererseits.

Literaturangaben

R. Asch u. D. Freist, Staatsbildung als kultureller Prozess. Strukturwandel und Legitimation von Herrschaft in der Frühen Neuzeit, Köln 2005; W. Blockmans, A. Holenstein u. J. Mathieu (Hg.), Empowering Interactions. Political Cultures and the Emergence of the State in Europe 1300-1900, Aldershot 2009; S. Breuer: Der Staat. Entstehung, Typen, Organisationsstadien, Reinbek bei Hamburg 1998; Neue Formen der Staatlichkeit, Aus Politik und Zeitgeschichte 57, 20-21/2007; W. Reinhard: Geschichte der Staatsgewalt. Eine vergleichende Verfassungsgeschichte Europas von den Anfängen bis zur Gegenwart, München 1999.

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22-1.2 Grundmodul Mittelalter/ Frühe Neuzeit - Moderne Grundkurs Mittelalter/Frühe Neuzeit - Moderne Studienleistung
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22-B4-FS-Gr Geschichte 1: Grundmodul Geschichte der romanischen Welt zwischen Mittelalter und Moderne (für Studierende ohne Kernfach Geschichte) Grundkurs Mittelalter/Frühe Neuzeit - Moderne Studienleistung
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Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) Modul 1.3 Wahlpflicht 1. 2. 8 scheinfähig  
Geschichtswissenschaft (HR) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) Modul 1.3 Wahlpflicht 1. 2. 8 scheinfähig  
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Art(en) / SWS
Grundkurs (GK) / 6
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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