239319 Deutsche Sprachinseln in Mittel- und Südamerika (S) (WiSe 2011/2012)

Inhalt, Kommentar

In Ländern wie beispielsweise Brasilien, Paraguay, Bolivien, Costa Rica, Belize und Mexico sind deutsche Sprachinseln weit verbreitet.
Entstanden sind diese Sprachinseln durch Immigrationen im 19. und 20. Jht. und durch die in den letzten Jahrzehnten zunehmende Gründung sog. Tochterkolonien. Mit der Einwanderung brachten die Menschen auch ihre Sprachen mit. Bis zum heutigen Zeitpunkt sind dies areale Varieäten des Deutschen. Auch das Standarddeutsche als Schrift- und Sakralsprache ist in bestimmten Domänen bis heute in Gebrauch.

Im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung stehen die Sprachinseln, die auf niederdeutscher Basis entstanden sind. Plautdietsche Sprachgemeinschaften im südamerikanischen Chaco sowie im zentralamerikanischen Belize werden in dieser Lehrveranstaltung besonders berücksichtigt.
Charakteristisch für diese Sprachgemeinschaften ist i.R. ein hoher Grad an Mehrsprachigkeit: Neben den deutschen Varietäten koexistieren beispielsweise in Belize das Englische als Amtssprache, Spanisch ist die Muttersprache der Mehrheitsbevölkerung und das Carib-Kriol gilt als lingua franca des Landes. Im Süden spricht die indigene Bevölkerung unterschiedliche Maya - Dialekte und Garifuna.
Je nach geographischer Lage der deutschen Siedlungen kommt es zum Sprach- und Varietätenkontakt mit bis zu Acht weiteren Sprachen- /Varietäten und dessen Sprechergruppen. Nicht zuletzt spielen beim (Fremd)Spracherwerb religiöse Weltanschauungen der deutschen Minderheit eine eminente Rolle.

Ziele des Seminars:


Nach einer landeskundlichen Einführung zur Geschichte der Auswanderung und zur deutschen Präsenz in Süd- und Mittelamerika widmet sich das Seminar vor allem Fragen des Sprachkontaktes, der Sprachkonstanz, des Spracherhalts und des Sprachverfalls.
Aktuelle Sprachdaten (Sprecherbiographische Interviews, Attitüdentests), die ich 2011 während der Feldforschung in Mittelamerika erhoben habe, dienen als Diskussionsgrundlage zum sprachlichem Divergenz- bzw. Konvergenzverhalten deutscher Minderheiten. Anhand durchgeführter Übersetzungstests sowie gesammeltem Quellenmaterial (z.B. Auswandererbriefe, Fibeln, Unterrichtshefte, Gesangbücher, Urkunden -und Karten) sollen auch mikrolinguistische Fragestellungen diskutiert werden.

Literaturangaben

Zur Vorbereitung empfohlene Literatur:


Berend, Nina; Knipf-Komplósi, Elisabeth 2006 (Hgg.): Sprachinselwelten - The World of Language Islands. Frankfurt am Main.

Berend, Nina; Mattheier, Klaus J. 1994 (Hgg.): Sprachinselforschung. Frankfurt a.M.


Riehl, Claudia Maria (2004): Sprachkontaktforschung. Eine Einführung, Tübingen.

Rosenberg, Peter (1998): Deutsche Minderheiten in Lateinamarika. In: Theo Harden und Elke Hentschel (Hgg.), Particulae particularum. Festschrift zum 60. Geburtstag von Harald Weydt, Tübingen.



Weitere Literatur wird in einem Semesterapparat zusammengestellt.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Mo 10-12 C01-204 10.10.2011-03.02.2012

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Germanistik / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach BaGerP1V   2/5  
Germanistik / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) BaGerP1V   2/5  
Germanistik (GHR) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) BaGerP1V   2/5  

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
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Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
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Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 40
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Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 9. September 2011 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 19. Juli 2011 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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25891202