360010 Der Römerbrief (V) (WiSe 2011/2012)

Der Römerbrief war für Martin Luther „das rechte Heubtstücke des newen Testaments“; man könne diese Schrift gar nicht zu viel und zu oft lesen, „vnd je mehr sie gehandelt wird, je köstlicher sie wird vnd bas schmecket“, schreibt er in der Vorrede auf den Römerbrief in der Deutschen Bibel von 1544. Johannes Calvin schrieb in der Vorrede zu seinem Kommentar von 1551, wer den wahren Sinn der Aussagen dieses Briefes begriffen habe, finde damit alle Türen zu den verborgenen Schatzkammern der Heiligen Schrift offen. Die Reformatoren maßen dem paulinischen Römerbrief eine ganz außergewöhnliche Bedeutung bei.

Geplant ist eine fortlaufende Auslegung des ganzen Briefes, wobei manche Abschnitte aber nicht im einzelnen, sondern nur im Überblick gelesen werden können. Die literarische Gestalt und das theologische Profil des vermutlich letzten Paulusbriefes sollen so herausgearbeitet werden, dass seine einzigartige Bedeutung zumindest in Ansätzen sichtbar wird.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Zur Vorbereitung empfiehlt es sich, den Römerbrief ganz zu lesen und eine Gliederung zu erarbeiten.

Literaturangaben

a) Kommentare (Griechischkenntnisse werden nicht vorausgesetzt):
PETER STUHLMACHER, Der Brief an die Römer, NTD 6, Göttingen 2. Aufl. 1998.
DIETER ZELLER, Der Brief an die Römer, rnt, Regensburg 1985.

b) Kommentare (Griechischkenntnisse nützlich):
KLAUS HAACKER, Der Brief des Paulus an die Römer, ThHKNT 6, Leipzig 1999.
EDUARD LOHSE, Der Brief an die Römer, KEK 4, Göttingen 2003.

c) Sammelband und Einzelstudien:
UDO SCHNELLE (ed.), The Letter to the Romans, BEThL 226, Leuven 2009.
ANGELIKA REICHERT, Der Römerbrief als Gratwanderung. Eine Untersuchung zur Abfassungsproblematik, FRLANT 194, Göttingen 2001.
DIERK STARNITZKE, Die Struktur paulinischen Denkens im Römerbrief. Eine linguistisch-logische Untersuchung, BWANT 163, Stuttgart 2004.

Ein ausführlicheres Literaturverzeichnis wird zu Beginn ausgegeben und kommentiert werden.