220048 Die indigene Bevölkerung Nord- und Südamerikas in der Kolonialzeit (Ü) (WiSe 2006/2007)

Inhalt, Kommentar

Die europäische Eroberung Amerikas führte zu einer demographischen Katastrophe, der bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts etwa 80 bis 95 Prozent der indianischen Bevölkerung zum Opfer fiel. Die Eroberung war aber zugleich der Beginn eines komplexen Kulturkontakts zwischen den europäischen Einwanderergruppen und den indigenen Völkern. Verschiedenen indigenen Gruppen gelang es, durch anhaltenden Widerstand, Rückzug oder Verhandlung mit den Eroberern bis weit ins 19. Jahrhundert hinein erfolgreich der europäischen Herrschaft zu widerstehen und eigene Kulturtraditionen zu bewahren. In anderen Gebieten, vor allem in der Karibik und im zentralen und östlichen Nordamerika, wurde die indigene Bevölkerung dagegen weitgehend dezimiert oder vertrieben. Vor allem im spanischen Amerika, doch auch unter englischer, französischer und portugiesischer Kolonialherrschaft kam es im Lauf der Kolonialzeit schließlich zu einer biologischen und kulturellen Vermischung von Europäern und Indigenen. Dieser Prozess brachte jedoch keine homogene Mischkultur hervor. Ebenso wenig gelang es den europäischen Kronbehörden sowie den Siedlern, Missionaren und Eroberern, die indigene Bevölkerung vollständig der Kultur ihrer Heimatregionen zu unterwerfen. So lässt sich auch in den Gebieten, in denen die indigene Bevölkerung dauerhaft dem Kolonialregime untergeordnet wurde, das Fortbestehen indigener Lebenswelten feststellen. Die Übung untersucht daher für den weiten Raum der Amerikas die verschiedenen Formen des Widerstands, des Aushandelns, der Assimilation und des Synkretismus, mit dem die indigene Bevölkerung auf die europäische Eroberung reagierte.

Literaturangaben

Christian Büschges: "Die Erfindung des Indianers. Kolonialherrschaft und ethnische Identität im spanischen Amerika", in: Thomas Beck u. Marília dos Santos Lopes Hanenberg (Hg.), Barrieren und Zugänge. Die Geschichte der europäischen Expansion. Festschrift zum 65. Geburtstag von Eberhard Schmitt, Wiesbaden: Harrassowitz 2004, S. 82-97.
Frank Shuffelton (Hg.), A mixed race. Ethnicity in early America, New York u. Oxford 1993.
Robert H. Jackson: Race, caste, and status. Indians in colonial Spanish America, Albuquerque 1999.
Tzvetan Todorov: Die Eroberung Amerikas. Das Problem des Anderen, Frankfurt/M. 1988.
Gary B. Nash: Red, white, and black. The peoples of early North America, Englewood Cliffs 31992.

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Geschichtswissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach 3.1.5 Wahlpflicht 4 scheinfähig  
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) 3.1.5 Wahlpflicht  
Politikwissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2009) 3.1a    

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Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Montag, 16. Oktober 2006 
Letzte Änderung Räume:
Montag, 16. Oktober 2006 
Art(en) / SWS
Ü / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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