230298 Geschlechterkonzeptionen in der Literatur des 18. Jahrhunderts (S) (SoSe 2021)

Inhalt, Kommentar

In dem Seminar wollen wir Geschlechterkonzeptionen und die Darstellung von Gender in Erzähltexten des späteren 18. Jahrhunderts untersuchen.

In der Forschung ist man sich weitgehend einig darüber, dass sich um 1800 ein modernes Geschlechtermodell durchsetzt. Geschlecht wird nun als identitätsstiftende Kategorie verstanden, die binär ‚männlich oder weiblich‘ strukturiert und anatomisch fundiert ist, das heißt, Körpermerkmale definieren die Psyche und soziales Verhalten. Die (bürgerliche) Frau erscheint fortan als passives, emotionales Wesen voller Natur, der (bürgerliche) Mann hingegen ist als rationales Wesen zur Reflexion und aktiven Gestaltung der Welt bestimmt.

Im gleichen Zuge machen Forscher*innen darauf aufmerksam, dass dieses Geschlechtermodell von Beginn an „das Produkt einer engen Zusammenarbeit von Natur- und Geisteswissenschaften, von Bildungssystemen und Kultur“ (Schößler: Gender Studies, S. 33) ist und damit keineswegs ‚natürlich‘. Literarische Texte dürfen dabei als kulturelle Artefakte gelten, die von bestimmten Vorstellungen von Geschlecht geprägt sind, diese aber vor allem auch mit hervorbringen und ausarbeiten.

Wir nehmen uns deshalb vor, das moderne Geschlechtermodell in Erzähltexten zu untersuchen und im Detail zu prüfen, wie in diesen Texten Gender inszeniert und mit erzählerischen Mitteln gestaltet wird. Die endgültige Literaturauswahl wird in der ersten Seminarsitzung festgelegt, vermutlich lesen wir La Roches „Fräulein von Sternheim“ (1771), Wielands „Krates und Hipparchia“ oder „Menander und Glycerion“ (1805) und Goethes „Wahlverwandtschaften“ (1809).

Das Seminar richtet sich an Student*innen, die daran interessiert sind, gemeinsam über Texte nachzudenken und darüber ins Gespräch zu kommen. Vorkenntnisse zum 18. Jahrhundert oder zu Geschlechtertheorien sind nicht nötig, eine regelmäßige Teilnahme und die Bereitschaft, auch längere oder auf den ersten Blick fremd wirkende Texte zu lesen, allerdings schon. Die Veranstaltung wird als Team Teaching von Ulrike Schiefelbein und Nadeschda Springer angeboten. Wahrscheinlich findet sie zur angegebenen Seminarzeit als Zoom-Meeting statt (das endgültige Veranstaltungsformat ist von den universitären Corona-Bestimmungen und von der Anzahl und den technischen Möglichkeiten der Teilnehmer*innen abhängig).

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
23-GER-PLit3 Autoren, Werke, Diskurse Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
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Veranstaltung 2 Studienleistung
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23-LIT-LitP4 Kulturwissenschaft (Kulturtheorie) Grundfragen der Kulturtheorie: Modelle, Geschichte, Probleme Studienleistung
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Kultur und Text: Exemplarische Analysen Studienleistung
Studieninformation
Literaturwissenschaft als Kulturwissenschaft: Theorie und Praxis Studienleistung
Studieninformation
Seminar mit Lektüreschwerpunkt Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
23-LIT-LitP7 Deutschsprachige Literatur Deutschsprachige Literatur: Epochen und Strukturen Studienleistung
Studieninformation
Deutschsprachige Literatur: Gattungen und Formen Studienleistung
Studieninformation
Deutschsprachige Literatur: Themen und Autoren Studienleistung
Studieninformation
Seminar mit Lektüreschwerpunkt Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
30-MGS-3 Hauptmodul 2: Sozialisation und Bildung Seminar 1 Studienleistung
Studieninformation
Seminar 2 Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Geschlechterforschung in der Lehre    

Keine Konkretisierungen vorhanden

Lernraum (E-Learning)

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eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
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Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 40
Adresse:
SS2021_230298@ekvv.uni-bielefeld.de
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Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_251383853@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
26 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 25. Juni 2021 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 12. Januar 2021 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 12. Januar 2021 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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ID
251383853
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