Die langfristigen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Wirtschaft und Arbeit sind noch nicht abzusehen, wohl aber lassen sich Veränderungen feststellen, die wahrscheinlich auf Dauer sein werden. Dazu gehören die gewachsene Bedeutung von Digitalisierung von Arbeit (Stichworte: Home-Office, digitale Arbeitskultur) und die Sichtbarmachung und Anerkennung von Pflegeberufen, aber auch der Bedeutungszuwachs des Online-Handels oder die Tendenz zur „De-Globalisierung“ (IMK 2021), da der Zusammenbruch von Lieferketten die Grenzen der globalen Arbeitsteilung sichtbar gemacht hat. Wie lassen sich diese Veränderungen theoretisch und empirisch erfassen? Welche Folgen sind damit für welche Wirtschaftsorganisationen sowie für unterschiedliche Beschäftigtengruppen verbunden? Lassen sich nationale Unterschiede feststellen? Welchen Einfluss hatten und haben politische Instrumente, welche Rolle die Tarifparteien?
Die Veranstaltung bietet die Gelegenheit, sich intensiver und forschungsorientiert mit den Folgen der Corona-Pandemie auf Wirtschaft und Arbeit auseinanderzusetzen. Zunächst werden wir gemeinsam theoretisch und konzeptionell den Krisenverlauf und die jeweiligen Folgen für unterschiedliche Wirtschaftsbereiche und Arbeitsverhältnisse aufarbeiten. Anschließend werden entlang eigener Forschungsinteressen Projektgruppen gebildet, die selbständig Literatur recherchieren und ein Forschungsdesign für eine eigene qualitative Untersuchung entwickeln. Diese wird dann während des Sommersemesters und des nachfolgenden Wintersemesters durchgeführt und ausgewertet. In der Lehrforschung werden Hinweise zur Durchführung qualitativer Forschungen vorgestellt und diskutiert.
Diese Lehrforschung ist auf zwei Semester angelegt und wird im Wintersemester 2022/23 fortgesetzt. Die schriftlichen Berichte (Hausarbeiten) auf der Basis der empirischen Arbeit sind grundsätzlich zum Ende des Wintersemesters 2022/23 anzufertigen; eine Verlängerung ist um maximal 2 Monate möglich, wenn ausreichende Gründe nachgewiesen werden.
Es wird von den Teilnehmer*nnen eine klare Bereitschaft zu regelmäßiger und aktiver Teilnahme an Plenar- und Teamsitzungen sowie zu kooperativer und selbstverantwortlicher Projektarbeit erwartet. Eine Durchführung individueller, „teamfreier“ Projekte wird nicht möglich sein; nur im Rahmen der Projektteams können Erhebungen/Auswertungen arbeitsteilig an verschiedenen Fällen durchgeführt werden, die Präsentation der Ergebnisse erfolgt aber im Team.
Es werden darüber hinaus Kenntnisse in der Wirtschafts- und Arbeitssoziologie erwartet. Ebenfalls hilfreich sind Kenntnisse und möglichst praktische Vorerfahrungen im Bereich qualitativer Methoden (Erhebungs- und Auswertungsmethoden).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Di | 14-18 | X-E0-208 | 04.04.-15.07.2022 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M-Soz-M4_LF2 Lehrforschung in Arbeits- und Wirtschaftssoziologie | Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.