In der Veranstaltung soll die Entstehung des modernen Staates als Geschichte seiner Ausdifferenzierung (aus religiösen, familiären und ständischen Bindungen) erarbeitet werden. Von Interesse sind dabei die allen funktionalen Ausdifferenzierungsprozessen gemeinsamen Merkmale der Rollentrennung und Generalisierung (z.B. politische Ämter und Gegeralisierung von Macht) und grundsätzlich der Umstellung von Rollen- auf Systemdifferenzierung. Insofern ergeben sich zwei Schwerpunkte, einerseits die soziologische Theorie der Funktionsdifferenzierung (Luhmann) und andererseits deren historisch-evolutionäre Geschichtlichkeit am Beispiel des modernen Staates (Elias, Weber).
Über diese strukturelle Dimension hinaus, soll die Interdependenz der europäischen Staatenbildung einbezogen werden. Ohne diese Dimension wird nicht recht verständlich, wie sich strukturelle Faktoren der Ausdifferenzierung mit solchen der historischen Variation etwa des deutschen 'Obrigkeitsstaates', des englischen Verfassungsstaates und der französischen Restauration verbinden.
Übergeordnetes Ziel der Veranstaltung ist es, Verständnis für die historisch-evolutionären 'Grundlagen' soziologischer Theoriebildung zu fördern.
Richter, D., 1996: Nation als Form, Opladen: Westdt. Verlag
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Europa Intensiv | Theoretische Grundlagen | Wahlpflicht | 3 | unbenotet max. 10 Teilnehmer/innen | |||
Politikwissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2009) | 2.3b | |||||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 1.5.1 | Wahlpflicht | nicht scheinfähig (Teilnahmenachweis gem. DPO 2002) GS |