Mit der formalen Öffnung von Berufs-, Arbeits- und Karrierewege und einer quantitativen Zunahme von weiblichen Beschäftigten konnte keine gleichberechtigte Integration in die Arbeits- und Berufswelt erreicht werden. Die meritokratische Idee, die davon ausgeht, dass sich die Verteilung auf Karriere- und Arbeitsbereiche lediglich aus Eignung und Leistung ergibt und unabhängig vom Geschlecht geschieht, setzte sich in der Berufs- und Arbeitswelt nicht durch. In dem Seminar werden Erkenntnisse der feministischen Professionsforschung mit Debatten aus der geschlechtssensitiven Organisationsforschung verknüpft, um einen tieferen Einblick in strukturelle und kulturelle Aspekte geschlechterhierarchischer Arbeitsteilung zu gewinnen. Erwerbsarbeit findet in der Regel in Organisationen, wie Krankenhäuser, Universitäten oder Verwaltungen statt, die hochgradig nach Geschlecht segregiert und mit geschlechtlichen Sinn- und Symbolsystemen durchwoben sind. Organisationsspezifische Einflussfaktoren können die geschlechtsspezifische Segregation auf dem Arbeitsmarkt verschärfen oder eben auch abmildern. Während im ersten Teil des Seminars der Zusammenhang zwischen Professionen, als einer spezifischen Form der Verberuflichung und Geschlecht im Zentrum steht, widmet sich der zweiten Teil den Vergeschlechtlichungsprozessen im Rahmen von Organisation.
Allmendinger, Jutta/ Podsiadlowski, Astrid (2001): Segregation in Organisationen und Arbeitsgruppen, in: Heintz, Bettina (Hg): Geschlechtersoziologie, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 41, Wiesbaden
Kuhlmann, Ellen (1999): Profession und Geschlechterdifferenz, Opladen
Kuhlmann, Ellen/ Kutzner, Edelgard/ Müller, Ursula/ Riegraf, Birgit/ Wilz, Sylvia (2002): ¿Organisationen und Professionen als Produktionsstätten der Geschlechter(a)symmetrie¿, in: Schäfer, Eva/ Fritzsche, Bettina/ Nagode, Claudia (Hg): Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel, Opladen
Kutzner, Edelgard (2003): Die Un-Ordnung der Geschlechter, München und Mehring
Müller, Ursula (1999): Geschlecht und Organisation: Traditionsreiche Debatten ¿ aktuelle Tendenzen. In: Nickel, Hildegard Maria (Hrsg.) (1999): Transformation ¿ Unternehmensreorganisation ¿ Geschlechterforschung. Opladen
Wetterer, Angelika (2002): Arbeitsteilung und Geschlechterkonstruktion. ¿Gender at work¿ in theoretischer und historischer Perspektive, Konstanz
Wilz, Sylvia M. (2002): Organisation und Geschlecht. Strukturelle Bindungen und kontingente Kopplungen, Opladen
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Enrollment until SoSe 2008) | H.S.3 | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie | Nebenfach | 2.4.6 | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie / Diplom | (Enrollment until SoSe 2005) | 2.4.6 | Wahlpflicht | HS |