Herbert Spencer begreift (im Unterschied zu anderen Gesellschaftstheoretikern) Krieg als einen zentralen Faktor der Vergesellschaftung und sozialen Evolution. Unter kriegerischen Bedingungen tendiert Gesellschaft u.a. zur hierarchischen Differenzierung nach dem Vorbild militärischer Organisation und zur zentralen Steuerung (= militärischer Gesellschaftstypus)
In der Veranstaltung wird zunächst Spencers Theorie des militärischen Gesellschaftstypus erarbeitet. Danach soll v.a. anhand des Dritten Reichs und der Sowjetunion untersucht werden, ob sie zur Analyse moderner Kriegsgesellschaften geeigent ist. Ziel der Veranstaltung ist ein verbessertes theoretisches Verständnis von Kriegsgesellschaften in der Moderne.
Die Studierenden sollen historische Grundkenntnisse zur Zeit der Weltkriege mitbringen; diese sollten während der vorlesungsfreien Zeit aufgefrischt bzw. angeeignet werden. Scheinkriterien sind die Anfertigung eines Referates und einer Hausarbeit. Gruppenreferate und -arbeiten sind möglich und erwünscht. Ein Reader mit Basistexten wird vorbereitet.
abgeschlossenes Grundstudium; historische Grundkenntnisse zur Zeit der Weltkriege; Fähigkeit und Bereitschaft, historische Literatur selbständig zu erschließen und zu bearbeiten
Helmut Altrichter, Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917 - 1991, München 2001.
Herbert Spencer, The Principles of Sociology, in: The Works of Herbert Spencer, Vol. VII, Reprint Osnabrück 1966 (1902), pp 568-602.
Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Band IV (1914-1949),S. 600- 937.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Enrollment until SoSe 2008) | H.S.1 | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie | Nebenfach | 2.1.2 | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie / Diplom | (Enrollment until SoSe 2005) | 2.1.2 | Wahlpflicht | HS |