234063 Literale Kommunikation: Mündlichkeit und Schriftlichkeit im Web 2.0 (S) (SoSe 2011)

Mit Web 2.0 werden jene 'Regionen' des Internet bezeichnet, in denen die Benutzer die Inhalte in quantitativ und qualitativ entscheidendem Maße selbst erstellen, bearbeiten und verteilen. Damit einher ändert sich die Rolle des Nutzers, der nicht mehr nur 'Konsument' (= Leser), sondern auch 'Produzent' (=Schreibender) ist. Hierzu zählen Internetanwendungen wie Wikis, Blogs, Foren, Soziale Netzwerke oder virtuelle Welten.

Die sprachwissenschaftliche Erforschung des Web 2.0 hat sehr schnell eingesetzt (der Begriff wurde 2003 geprägt, erste Artikel zu bestimmten kommunikativen Gattungen wie Foren und Chats finden sich bereits vor dieser Zeit). Dabei drehte sich die Debatte zunächst um die Einordnung des Mediums an sich, sowie der Frage, ob es eine eigene 'Internetsprache' gibt. Inzwischen hat sich die Forschung auch der Frage zugewendet, was Menschen im Web 2.0 machen und wie soziale Regeln miteinander ausgehandelt werden.

Im Seminar werden zunächst einige Klassiker der Forschung zum Web 2.0 vorgestellt und diskutiert, insbesondere die Frage der konzeptionellen Mündlichkeit vs. Schriftlichkeit (im Sinne von Koch/Oesterreicher 1985), Fragen der Mehrsprachigkeit im Internet sowie der für das Internet (bzw. die jeweilige kommunikative Gattung) angemessene Forschungsmethodologie.

In einem zweiten Teil (4-6 Wochen) werden wir in 2-3 gemeinsam zu definierenden Projekten zu ausgewählten Teilaspekten forschen; die Ergebnisse der Gruppenarbeit sollen zum Ende der Veranstaltung präsentiert werden.

Bitte beachten Sie auch das Blockseminar von Frau Dr. Sabine Reich "English on the Internet" (Belegnummer 232102), das eine hervorragende Ergänzung zu den hier behandelten Themen bietet.