Die fundamentale Um- und Neugestaltung der Stadt Paris in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Voraussetzung für den Aufstieg der französischen Hauptstadt zu der europäischen Metropole des 19. Jahrhunderts. Das neue „Phänomen Großstadt“ faszinierte Künstler und Literaten gleichermaßen, in der Auseinandersetzung mit der Großstadt und den Folgen der Verstädterung suchten und fanden sie neue Ausdrucksformen. In zahlreichen literarischen Texten avanciert die Stadt von der Hintergrundkulisse zur eigentlichen Protagonistin der Handlung; gleichzeitig etabliert sich die Vorstellung von der Stadt als einem lesbaren Gebilde selbst – also die Gleichsetzung von Stadt und Text, von Flaneur und Leser.
Im Rahmen des Seminars werden wir anhand verschiedener literarischer Zeugnisse aus dem 19. und 20. Jahrhundert (von Zola über Baudelaire bis hin zu Boudjedra und Réda) diese Auseinandersetzung nachvollziehen und die inhaltlichen und formalen Charakteristika, die die literarische(n) Inszenierung(en) der Stadt Paris bis heute prägen, erarbeiten. Historische und soziale Kontexte gilt es dabei ebenso zu berücksichtigen wie etablierte Paris-Klischees (wie z.B. Paris als die Stadt der Liebe) und paristypische urbane Phänomene (wie z.B. die Métro).
Da die Veranstaltung auch für den BA Literaturwissenschaft geöffnet ist, werden wir die Texte u.U. (auch) in der deutschen Übersetzung lesen. Wünschenswert sind dennoch zumindest Grundkenntnisse der französischen Sprache.
Ein Reader wird zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Literaturwissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Nebenfach | BaLitBM1; BaLitP4; BaLitP6 | 2 | |||
Romanische Kulturen: Sprache, Literatur, Geschichte / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Nebenfach | BaRKF2; BaRK5b | 2/4 |
Voraussetzung zur Vergabe von Leistungspunkten ist eine regelmäßige und aktive Teilnahme, zu der auch die Übernahme eines Referates oder eines Protokolls gehört. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine Hausarbeit (modulbezogene benotete Einzelleistung) zu schreiben.