In der Moral Kompromisse zu schließen, ist allgemein verpönt. Wer so etwas tut, wird für charakterschwach gehalten. Die heldenhaften Figuren der Literatur oder der Geschichte sind diejenigen, die nicht den Rücken beugen, egal, was geschieht.
Gleichwohl sind Kompromisse in der Politik, in rechtlichen Entscheidungen und in der Alltagspraxis oft unvermeidlich, ja sogar ein Zeichen von konstruktiver Bereitschaft, Gesellschaftsprobleme friedlich zu lösen. Ohne den gesellschaftlichen Kompromiss ist der demokratische Rechtsstaat nicht funktionsfähig. Ist der Kompromiss darum auch schon eine moralische Tugend? Zeugt nicht die Bereitschaft, die Verfolgung eines privaten Ziels einem höheren gesellschaftlichen Interesse unterzuordnen, von einer tugendhaften moralischen Disposition? Gibt es Lebensbereiche, in denen Kompromisse schlechterdings unmoralisch sind, weil sie mit dem kategorischen Charakter moralischer Forderungen unvereinbar sind? Diesen und weiteren Fragen wird dieses Seminar nachgehen.
Von den Teilnehmern wird Bereitschaft zum regelmäßigen Besuch der Veranstaltung und zur Lektüre der (überwiegend englischsprachigen) Texte erwartet.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Philosophie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | WM PRAKT |