250200 Modulbezogene Vertiefung "Differenz und Heterogenität (ISP)" (III) (VK) (WiSe 2020/2021)

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Inhalt, Kommentar

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Form des Projekts
Bei dem Projekt gilt es unter einer forschenden Perspektive (Forschendes Lernen) Einblicke in die unterschiedlichen Lebenswelten und Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen zu erhalten. Dabei soll der Fokus nicht auf unterrichtlichen Prozessen oder Strukturen liegen, sondern auf den Kindern oder Jugendlichen selbst, innerhalb eines spezifischen institutionellen oder außerinstitutionellen Kontextes.
Es geht also darum zu erfassen, wie die unterschiedlichen Lebenslagen und Lebenswelten gestaltet sind, und wie sie sich auf die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen auswirken. Welche förderlichen oder hinderlichen Bedingungen lassen sich erkennen, und wie wirken diese auf die kindlichen Entwicklung generell oder spezifisch auf deren schulischen Werdegang?
Orientierungsrahmen können hier einzelne Differenzkategorien bzw. Dimensionen sozialer Ungleichheit, auch im Sinne sozialer Benachteiligung oder von Risiko- und Resilienzfaktoren, wie Armut und prekären Lebensverhältnissen, sprachliche und ethnische Heterogenität, sonderpädagogischer Förderbedarf bzw. Behinderung oder besondere Familienkonstellationen sein, anhand derer Sie ein Beispiel nachzeichnen. Hierbei liegt der Fokus auf dem einzelnen Kind oder Jugendlichen, dessen Lebenswelt Sie versuchen zu rekonstruieren. Alternativ können Sie den institutio-nellen oder außerinstitutionellen Lebenskontext von Kinder und Jugendlichen fokussieren.
Dies bedeutet, dass Sie einen lebensweltlichen Zusammenhang (Familie, Peer-Group bzw. Freundeskreis, Freizeitwelten von Kinder und Jugendlichen etc.) oder Institutionen der Kindheit (Schule, Offener Ganztag, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Kinder- und Jugend-treffs, Sportvereine etc.), die in die Lebenswelt der Kinder hineinwirken, unter einer spezifischen Forschungsfrage in den Blick nehmen. Auch könnten Sie unter einer ökosystemischen Perspektive die Vernetzungsstruktur (Mesosystem) als bedeutsamen Faktor für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen entlang einer geeigneten Forschungsfrage untersuchen, etwa das Zusammenspiel von Familie und Schule, von Schule und Jugendhilfe oder von Jugendhilfe und Familie. Dies sollte wiederum entlang der leitenden Frage geschehen, inwiefern sich dieses mehr oder weniger gelingende Zusammenspiel verschiedener lebensweltlicher Systeme von Kindern und Jugendlichen auf deren schulische oder außerschulische Entwicklung auswirkt.

Aus der Entscheidung für einen lebensweltlichen Kontext oder eine spezifische Ungleichheitsdimension (1) folgt dann die Entwicklung einer Fragestellung (2). Sie soll Grundlage für die weitere Planung Ihres Projekts sein. Diese grundlegende Fragestellung ist zunächst der Orientierungsrahmen für das weitere Vorgehen. Entsprechend Ihrer Erfahrungen bei der Durchführung Ihres Projektes (im Feld) kann sich die genaue Formulierung bzw. Fokussierung Ihrer Fragestellung aber noch verändern oder ausschärfen. Die Forschungsfrage, bzw. die damit verbundene Thematik des Projekts, ist dabei im Rahmen der vorgesehenen Beratungszeiten mit dem betreuenden Dozenten bzw. der betreuenden Dozentin der Vertiefung abzusprechen.
Parallel zur Entwicklung Ihrer Forschungsfrage sollten Sie sich dabei mit der theoretischen Perspektive bzw. dem Forschungsstand (3) zum Gegenstandsbereich anhand der einschlägigen Fachliteratur vertraut machen, da sich hier ein weiterer Bezugspunkt für die Entwicklung Ihrer Forschungsfrage, wie auch für die Gesamtanlage des Projekts ergibt. Sinnvoll ist es, bereits an dieser Stelle die zentralen theoretische Bezüge bzw. den Forschungsstand einmal knapp und überblicksartig zusammenzufassen, um eine erste Ausgangsbasis für den anzufertigenden Projektbericht bzw. die Projektpräsentation zu haben. Wesentliche inhaltliche Impulse sowie Literaturempfehlungen erhalten Sie hierzu in den Seminaren der Elemente 1 und 2 dieses Moduls.
Nach Abschluss Ihrer ersten inhaltlichen Planungen hinsichtlich Fragestellung und Schwerpunktsetzung Ihres Projekts, geht es nun daran den Zugang zum Forschungs- bzw. Praxisfeld (4) zu realisieren. Je nach Fragestellung müssen Sie Kontakt zu einer entsprechenden Institution aufnehmen oder ein entsprechendes Kind für ihr Fallbeispiel gewinnen. Sie können hierbei sehr wohl auf bestehende institutionelle Kontakte etwa aus vorherigen Praktika oder auch aus außeruniversitären Bezugsfeldern, wie Arbeitskontakte oder Familien- oder Bekanntenkreis, zurückgreifen.
Den konkreten Feldaufenthalt bzw. die Durchführungsphase Ihres Forschungsprojektes können Sie gemäß Ihrer wahrscheinlich sehr unterschiedlichen Fragestellungen flexibel gestalten.
Jedoch müssen Sie sich im Vorfeld in Passung zu ihrer Fragestellung Klarheit über die zu nutzende Forschungsmethodik (5) verschaffen. Die Sammlung von Informationen über die spezifischen lebensweltlichen Bezüge kann dabei etwa durch mündliche oder schriftliche Befragungen (Kinder, Eltern, Mitarbeitende einer Institution), teilnehmende oder nicht-teilnehmende Beobachtungen (lebensweltlicher Aktivitäten des Kindes, institutioneller Abläufe, informelle Situationen etc.) oder auch (bzw. ergänzend hierzu) durch Analyse von Dokumenten (Konzeptpapiere, Internetblogs, Schülertexte etc.) geschehen. Wichtig bei der Auswahl ihrer Forschungsmethodik ist es (neben der Passung zur eigentlichen Forschungsfrage), einerseits auf die praktische Realisierbarkeit im Forschungsfeld zu achten und andererseits darauf, wie die Lebenswelt der Kinder oder Jugendlichen möglichst authentisch damit erfasst werden kann. Hierzu erscheinen Verfahren der qualitativen Sozialforschung (vgl. Lamnek 2010; Friebertshäuser et al. 2013) am ehesten geeignet.
Entsprechend der gewählten Methoden kann die Durchführungsphase des Projekts (6) in der Realisation einer Interviewbefragung, systematischer Beobachtungen im Lebensumfeld des Kindes oder Jugendlichen oder in einem institutionellen Kontext, aber auch in der Sichtung entsprechender Dokumente und Schriftprodukte bestehen. Um einen Eindruck von der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen bzw. den institutionellen Abläufen und Strukturen zu erhalten, ist in jedem Falle eine Hospitationsphase im Feld erforderlich, die dann zur gezielten Projektreflexion genutzt werden kann (auch im Sinne einer professionellen Perspektiverweiterung). Dies kann bedeuten ein Kind oder einen Jugendlichen in schulischen oder außerschulischen Situationen (Familie, Freizeit etc.) eine Zeit lang zu begleiten, gezielt Orte von lebensweltlicher Bedeutung für Kinder und Jugendliche aufzusuchen (Spielplatz, Skaterpark, Kino etc.) oder in entsprechenden Einrichtungen zu hospitieren (Wohn- oder Tagesgruppe, OGS, Sportverein, Jugendtreff etc.). Die so gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen können dann den Hintergrund (eine Reflexionsfolie) für die Auswertung Ihrer Daten bilden. Eine Möglichkeit diese Erfahrungen im Feld zu dokumentieren kann dabei ein Forschertagebuch sein, in dem Sie Ihre (subjektiven) Eindrücke und zunächst unsystematischen Beobachtungen festhalten. Dies wird ergänzt durch strukturiert gesammelte Daten z.B. aus Befragungen oder systematischer Beobachtung.
Ihre Daten sollten Sie dabei für den Projektbericht (7) in nachvollziehbarer Form aufbereiten und auswerten. Dies bedeutet etwa, dass Beobachtungsprotokolle zu Ihren Feldbeobachtungen vorliegen oder durchgeführte Interviews transkribiert werden. Ebenso müssen Sie die Methodik der Auswertung Ihres Materials (z.B. Qualitative Inhaltsanalyse zwecks Kategoriebildung, Einsatz sequenzanalytischer bzw. hermeneutischer Verfahren etc.) transparent darlegen.

Die abschließende Dokumentation ihres Projektes erfolgt in Form eines Projektberichts oder einer Projektpräsentation mit Ausarbeitung.
In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: http://www.uni-bielefeld.de/erziehungswissenschaft/bie/faq.html

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Veranstaltungen zu ISP 2.1 und 2.2

Am besten: Abschluss des Praxissemesters

Lehrende

Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-ISP2 Differenz und Heterogenität (ISP) E3: Vertiefung unbenotete Prüfungsleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Der Abschluss des Moduls ISP2 „Heterogenität und Differenz“ erfolgt durch die Modulprüfung innerhalb der modulbezogenen Vertiefung (Element 3). Hierbei ist ein „workload“ von 150h (30+120h) vorgesehen, was 5 Leistungspunkten entspricht.
Es handelt sich somit hinsichtlich des „workload“ und der damit verbundenen Leistungspunkte um ein Äquivalent zu Modulen mit Praxiselementen. In dem „workload“ des Elements sind demnach neben den Präsenzzeiten im Seminar sowie der Arbeitszeit zur Anfertigung des Berichts auch Kontaktzeiten mit dem jeweiligen Praxisfeld bzw. zur Durchführung des jeweiligen schulischen oder außerschulischen Projekts vorgesehen.
„Zum Erwerb der vorgesehenen unbenoteten Modulprüfung führen die Studierenden ein schulisch oder außerschulisch angesiedeltes Projekt zur Erforschung der Lebenswelten und Lebenslagen von Kindern oder Jugendlichen durch, die in ihrer schulischen Entwicklung ge-fährdet sind, und dokumentieren dieses in einem Bericht.“ (https://ekvv.uni-bielefeld.de/sinfo/publ/modul/27461160)
Der Schwerpunkt soll hierbei, ähnlich wie dies bereits für das Praxissemester gilt, auf dem Konzept des forschenden Lernens (vgl. Roters et al. 2009; Schüssler et al. 2014) liegen. Dies bedeutet, dass Sie sich unter einer konkreten Forschungsfrage in ein frei gewähltes, jedoch mit dem Dozenten bzw. der Dozentin der Vertiefung abzustimmendes, schulisches oder außerschulisches Praxisfeld begeben, um unter Nutzung entsprechender Erhebungsmethoden (Beobachtung, Befragung etc.) Informationen über Lebenswelten und Lebenslagen von Kindern oder Jugendlichen, die in ihrer schulischen Entwicklung gefährdet sind, zu sammeln. Diese Daten und Befunde, sowie Ihre spezifischen Erfahrungen gilt es dann strukturiert auszuwerten und in Form eines Berichts, alternativ einer Präsentation mit Ausarbeitung, zu dokumentieren.

Kein E-Learningangebot vorhanden
Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 30
Adresse:
WS2020_250200@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_228957381@ekvv.uni-bielefeld.de
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Montag, 19. Oktober 2020 
Letzte Änderung Zeiten:
Montag, 19. Oktober 2020 
Letzte Änderung Räume:
Montag, 19. Oktober 2020 
Art(en) / SWS
Vertiefungskurs (VK) / 1
Einrichtung
Fakultät für Erziehungswissenschaft
Fragen oder Korrekturen?
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228957381