Gezielt nach Informationen suchen, diese verstehen und bewerten, sich nicht von einfachen Erklärungen verführen lassen und Kontexte betrachten – diese Kompetenzen bilden nicht erst seit Covid-19 und (dennoch seither mehr denn je) ihre umfangreiche Relevanz für den Umgang mit Wissen ab. Verschiedene Arten von Fehlinformationen, wie Desinformationen und Verschwörungsmythen entwickeln sich nun insbesondere auch auf Grundlage hygienischer und gesundheitsrelevanter Vorgaben. Die WHO bezeichnet die Flut an Informationen seit diesem Jahr als „infodemic“ (dt. Infodemie). Der stetige Zugang zu Internet und Medien gibt jeder/jedem potentiell die Möglichkeit Informationen anders oder besser interpretieren und in Frage stellen zu können, vor allem aber werden in kürzester Zeit neue Informationen produziert und die heterogene Vielfalt der Informationen demnach kontinuierlich erweitert. Die besondere Tragweite wird deutlich, wenn Fehlinformationen als Schadensauslöser angesehen werden können – in dieser Pandemie z.B. indem Menschen Desinfektionsmittel zu sich nahmen um sich vermeintlich vor dem Corona-Virus zu schützen.
Empfänglichkeit für Halbwahrheiten und Desinformationen ist jedoch nicht allein durch geringe Bemühungen in der Informationsbeschaffung zu erklären. Kognitive Verzerrungen (cognitive bias) wie z.B. Bestätigungsfehler (confirmation bias), Wahrheits- und Kontrasteffekt oder Überzeugungsbias sind nur einige wenige Versuche den verzerrten Umgang mit Informationen darzulegen. Jedoch beginnt eine Informationsrecherche bereits bei der Formulierung von Suchbegriffen, welche ebenso den Grundstein für verzerrte Informationen sein kann (Stichwort Algorithmen).
Dieses Seminar zielt darauf ab, diese Verzerrungen im komplexen Zusammenspiel mit Medien, den individuellen sozialen Kontexten und dahingehenden pädagogischen Verantwortungen zu umzeichnen. Die Veranstaltung orientiert sich dabei an Leifragen wie z.B.: Inwiefern können bereits Schulkinder eine Informationskompetenz erlangen, die es ihnen ermöglicht, die Flut an Informationen für sich sinnvoll nutzen zu können? Gibt es bereits internationale Beispiele, in denen dies z.B. curricular verwirklicht wird? Welche Verantwortung tragen (wir als) pädagogisch handelnde Professionelle, die ebenso Rezipienten als auch Vermittelnde sind?
Geplant ist, die Veranstaltung dreistufig anzulegen: Im ersten Themenblock erfolgt die Klärung von zentralen Begrifflichkeiten und Konzepten (verschiedene Bias-Formen, Informationskompetenz etc.). Der zweite Block nimmt dann eine themenbezogene Einengung auf den Bereich der Gesundheitsinformationen vor und unternimmt den Versuch des Theorietransfers auf ausgewählte Fallbetrachtungen mit Gesundheitsbezug (z.B. aktuell Corona). Abgeschlossen wird das Seminar mit einem Themenblock, der Implikationen und Herausforderungen für die pädagogische Praxis herausstellt.
Aus aktuellem Anlass wird das Seminar vorwiegend als Lektürekurs, d.h. zunächst ohne regelmäßige Präsenzveranstaltungen oder Online-Sitzungen, angeboten. Die Konkretisierung und ggfs. Anpassung der Seminargestaltung erfolgt – abhängig von den weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie - in den Wochen vor Beginn der Veranstaltung. Als Modus bedient die Veranstaltung daher in der momentanen Konzipierung vorrangig eine angeleitete Textlektüre im selbstorganisierten Studium.
In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: http://www.uni-bielefeld.de/erziehungswissenschaft/bie/faq.html
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Do | 16-18 | ONLINE | 05.11.2020-11.02.2021 |
Module | Course | Requirements | |
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25-BE-IndiErg2_a IndiErg: Differenz und Heterogenität | E1: Heterogene Lebenslagen | Study requirement
Ungraded examination |
Student information |
E3: Heterogene Lebenslagen oder Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen | Study requirement
Ungraded examination |
Student information | |
25-BE11 Abschlussmodul | E1: Seminar | Study requirement
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Student information |
25-BE6 Heterogene Lebenslagen | E2: Konzepte institutionellen und organisatorischen Handelns | Study requirement
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Student information |
25-BiWi12 Differenz und Heterogenität (Grundschule) | E2: Umgang mit Heterogenität und Differenz in Bildungsinstitutionen | Study requirement
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Student information |
- | Ungraded examination | Student information | |
25-BiWi6_a Differenz und Heterogenität | E2: Umgang mit Heterogenität und Differenz in Bildungsinstitutionen | Study requirement
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Student information |
25-FS-BE6 Heterogene Lebenslagen | E2: Konzepte institutionellen und organisatorischen Handelns | Study requirement
Ungraded examination |
Student information |
25-UFP-P4 Individuelle Profilbildung: Differenz, Heterogenität und Inklusion | E1: Heterogene Lebenslagen | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Studieren ab 50 |
A corresponding course offer for this course already exists in the e-learning system. Teaching staff can store materials relating to teaching courses there: