Das Problem des Risikos in der modernen „Risikogesellschaft“ (Ulrich Beck) ist in erster Linie ein Problem der Zeit: einer Zukunft, die unbestimmt ist und deshalb zu riskanten Entscheidungen zwingt - im Gegensatz zu vormodernen Gesellschaften. Insbesondere formale Organisationen sind auf die Produktion von Entscheidungen spezialisiert. Sie müssen fortwährend über eine in der Gegenwart noch unbestimmte Zukunft mit Rücksicht auf ihre eigene Vergangenheit entscheiden. In dieser Hinsicht dokumentiert sich Risiko als die Form, in der Organisationen (aber auch Individuen) Entscheidungen produzieren, und in dieser Hinsicht ist Risiko ohne Gegenbegriff - etwa dem der „Sicherheit“, denn Entscheidungen sind immer riskant, sonst bräuchte man nicht zu entscheiden. Ein Gegenbegriff zu Risiko ist dann der der Gefahr, wenn man davon ausgeht, dass die einen Risiken eingehen und die anderen davon betroffen sind. Insbesondere auf die Unterscheidung von Entscheidung und Betroffenheit richtet sich dann jene politische Kommunikation des Entscheidens, die Sicherheiten suggerieren mag, wo man ohne diese Sicherheiten das Risiko nicht einzugehen bereit wäre. Die Veranstaltung soll die Fragen erörtern, was riskante Entscheidungen ausmacht, wie das Risikothema politisch wird und wie es in politischen, aber auch in anderen Organisationen bearbeitet wird.
Luhmann, N. (1991): Soziologie des Risikos. Berlin: de Gruyter.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Di | 10-12 | U3-122 | 03.04.-13.07.2012 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Politikwissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2009) | 2.3b | Wahlpflicht | ||||
Politikwissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | Fachmodul (FM) PolKom | 4 | (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich) |