Während die orofazialen Dysfunktionen / myofunktionellen Störungen bereits seit vielen Jahren fester Bestandteil des (sprach)therapeutischen Alltages sind, wurden die kindlichen Dysphonien über lange Zeit vernachlässigt. Aufgrund ihrer relativen Häufigkeit wird ihr nun jedoch mehr Aufmerksamkeit zuteil. Zahlreiche Untersuchungen zeigen übereinstimmend, daß die Morbiditätsziffer der kindlichen Dysphonien bei den Drei- bis Zehnjährigen 20 und 30 % beträgt (u.a. Schulze 1982, Wuttke 1988). Dennoch erfährt nur ein geringer Anteil der Betroffenen professionelle Stimmtherapie; die Gründe liegen an der mangelnden Sensibilität der betreuenden Ärzte, in der häufigen Bagatellisierung der Störung oder an mangelnden Behandlungskapazitäten.
Das Seminar gliedert sich in zwei Teile:
Teil 1 (Kindliche Dysphonien) beinhaltet eine kurze Wiederholung der Anatomie des (kindlichen) Vokaltraktes und des Stimmgebungsprozesses. Nachdem die relevanten Dysphonien und die begleitende Sekundärsymptomatik vorgestellt wurden, befassen sich die folgenden Sitzungen mit der Ätiologie und der kindgerechten Diagnostik (Ablauf, Inhalt, Auswertung und Interpretation) juveniler Dysphonien. Der Schwerpunkt des ersten Teils liegt auf der Therapie kindlicher Stimmstörungen: neben allgemeinen Therapieansätzen und -verfahren werden konkrete praktische Übungs- und Spielvorschläge, sowie begleitende und prophylaktische Maßnahmen vorgestellt.
Teil 2 beschäftigt sich mit myofunktionellen Störungen (MFS) von Kindern und Jugendlichen. Nach einer Einführung in das orofaziale Muskelsystem und die Ätiologie der MFS liegt der Schwerpunkt des zweiten Teils auf der Diagnostik und der praktischen Erprobung der myofunktionellen Therapie nach Kittel.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Di | 14-16 | C0-281 | 03.04.-14.07.2006 |
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Klinische Linguistik / Master | (Enrollment until SoSe 2009) | MKLI3 | 3 |