Die 1960er Jahre waren das große Jahrzehnt der politisch engagierten Rockmusik. Die so genannten „68er“ stehen geradezu sinnbildlich für eine Generation, die gesellschaftliche Umwälzungen mit einem dazugehörigen „Soundtrack“ verband. Höhepunkt dieser Entwicklung dürfte das Woodstock-Festival (USA) im Jahre 1969 gewesen sein.
Es darf aber keinesfalls der Fehler begangen werden, darüber die 1950er-Jahre zu vergessen und jene Zeiten, die auf die 1960er-Jahre folgten. Ob Rock´n´Roll, Rhythm´n´Blues, Soul und Rockabilly, ob Disco, Glam-, Progressive- und Punk-Rock, ob New Wave, Funk, Synthipop, Heavy-Metal und Alternative, ob Grunge, Neopunk, Techno, House, Lounge, Electro und deren Spielarten und die diversen Retrowellen: all diese Musikstile mit ihren zahllosen Subgenres tragen in sich Elemente des politisch-gesellschaftlichen Protests und sind damit wichtige „Zeitzeugen“.
Im Seminar soll der Frage nachgegangen werden, warum ausgerechnet die Rockmusik sich so hervorragend als Transport- und Artikulationsmittel von Gesellschaftskritik eignet und sie damit den Rang einer eigenständigen historischen Quelle erlangt. Die Teilnehmer*innen der Veranstaltung sollen in kurzen Impulsreferaten möglichst viele Musik-Genres vorstellen. Wir wollen uns über die Texte und Kompositionen ein Bild der Protesthaltungen in den verschiedenen Epochen erschließen. Des Weiteren ist zu beantworten, ob sich politische Rockmusik im Geschichtsunterricht erkenntnisleitend einsetzen lässt.
Holger Böning: Der Traum von einer Sache. Aufstieg und Fall der Utopien im politischen Lied der Bundesrepublik und der DDR, Bremen 2004.
Ute Canaris (Hrsg.): Musik/Politik – Texte und Projekte; Kamp-Verlag, Bochum 2005.
Nik Cohn: AWopBopaLooBopALOpBamBoom, Reinbek bei Hamburg 1971.
Daniel Gäsche: Born to be wild. Die 68er und die Musik; Leipzig 2008.
Olaf Kaltmeier/Wilfried Raussert (Hrsg.): Sonic Politics: Music and Social Movements in the Americas, 1st Edition, London/New York 2019.
Johannes Kohaupt: Rockmusik: Eine hermeneutische Untersuchung - Volume I: Gegenkulturen von Rock & Roll bis Punk-Rock, Münster 2014.
Ole Löding: „Deutschland Katastrophenstaat“: Der Nationalsozialismus im politischen Song der Bundesrepublik, Bielefeld 2010.
Detlev Mahnert/Harry Stürmer: Zappa, Zoff und Zwischentöne – Die Internationalen Essener Songtage 1968, Essen 2008.
Guy Peellaert/Nik Cohn: Rock Dreams, München 1973.
Frank Schäfer: Woodstock: Drei Tage im August, in: Rolling Stone. Heft 298, 2019, S. 36-43.
Eckhard Siepmann/Irene Lusk u.a. (Hrsg.): The Roaring Sixties – Der Aufbruch in eine neue Zeit, Amsterdam 1993.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-2.5 Modul Geschichte und Öffentlichkeit | Übung Geschichte und Öffentlichkeit | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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