230450 Der Mythos der Großstadt in Literatur und Film Lateinamerikas (S) (WiSe 2010/2011)

Buenos Aires und Mexiko-Stadt, denen dieses Seminar thematisch gewidmet ist, wachsen im 20. Jahrhundert zu Metropolen, deren Bedeutung weit über die amerikanische Hemisphäre hinaus für lateinamerikanische Großstadtkultur(en) steht. Mit ihrer Mischung aus Kosmopolitismus und der Verflechtung nationaler kultureller Vielfalt übernehmen sie eine Musenfunktion für neue Erzählformen in Literatur und Film. Fragmentiertheit und Beschleunigung der Erfahrung des urbanen Raums, die Stadt als Text und kultureller Palimpsest, die Hybridität und vielgestaltige urbane Utopien reichern den Mythos bzw. die Denkfigur der Großstadt ebenso an, wie die Erfahrungen von Gewalt, Repression und dem entfesselten Spätkapitalismus der lateinamerikanische Postmoderne.
Um einen Einblick in den Weg von der Hoch- zur Postmoderne der Großstadtkulturen Buenos Aires und Mexiko-Stadt zu vermitteln, stellt das Seminar die Lektüre von kürzeren literarischen Texten von Jorge Luis Borges, Roberto Arlt, Julio Cortázar, Carlos Fuentes und José Agustín einer Reihe von Filmen wie La nube Ferndo E. Solanas‘, Luis Buñuels Los olvidados und Alejandro González Iñárritus Amores perros gegenüber. Da das Material mit dem sich das Seminar beschäftigt größtenteils auf Spanisch ist, sind Kenntnisse der spanischen Sprache die Voraussetzung für die Seminarteilnahme. Die aktive Teilnahme im Seminar umfasst ein Kurzreferat oder Diskussionsleitung.