Der Briefroman des 18. Jahrhunderts ist als Kind seiner Zeit enorm anpassungsfähig. So schnell wie er in der zweiten Jahrhunderthälfte zur beliebtesten Romangattung aufsteigt, so schnell verschwindet er nach 1800 auch wieder. In seiner empfindsamen Variante soll der Briefroman den authentischen Ausdruck des unmittelbaren Gefühls ermöglichen, in der philosophischen Auseinandersetzung nutzt ihn die Aufklärung als multiperspektivisches Denkmedium, im Sturm und Drang avanciert er zum Zeugnis radikaler Subjektivität und in der Romantik wird er zur integrativen und entgrenzten Form ausgebildet.
Im Seminar lesen wir ausgewählte Briefromane, die wir auf poetologische Merkmale (der Empfindsamkeit, der Aufklärung, des Sturm und Drang, der Romantik) analysieren. Außerdem werden wir uns mit dem Zusammenhang von Schreib- und Subjektivierungspraktiken beschäftigen und das heißt zum Beispiel mit der Frage, warum insbesondere Autorinnen nun auch Briefromane verfassen.
Das Seminar richtet sich an Studierende, die daran interessiert sind, gemeinsam über literarische Texte nachzudenken. Vorkenntnisse sind nicht nötig, eine regelmäßige Teilnahme und die Bereitschaft, auch längere oder auf den ersten Blick fremd wirkende Texte zu lesen, allerdings schon.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
---|---|---|---|
23-GER-PLit3 Autoren, Werke, Diskurse | Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Veranstaltung 2 | Studienleistung
|
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Studieren ab 50 |