Die Schilderung historischer Ereignisse ist, wie auch immer aufbereitet, seit Jahren eine durchaus solide Einnahmequelle für Roman-, Krimi- und Sachbuchautoren, für Buch- und Zeitschriftenverlage, das Fernsehen, für den Film, das Eventmanagement, die Streamingdienste, die Videospiel-Anbieter und andere Beiträger des Internets. Für nicht wenige von ihnen gilt als Leitsatz: Unterhaltung bieten, keine Langeweile verbreiten! Auch wenn dabei dieses oder jenes Detail als „nicht so wichtig“ unter den Tisch fällt. Zahlreiche Museen und Gedenkstätten spielen dabei eine Sonderrolle. Sie sind meist mit öffentlichen Geldern und einer Art „Lehrauftrag“ ausgestattet, der für „Info-“ oder „Histotainment“ nur wenig Raum lässt und dieses als unseriös ablehnt.
Es lässt sich kaum von der Hand weisen, dass viele Beteiligte die jeweils spezifische Form des „Geschichtsunterrichts“ ihrer Kontrahent*innen sehr kritisch betrachten. Zu den Bedenkenträger*innen gehören in diesem Zusammenhang Vertreter*innen von Lehre und Forschung an den Hochschulen. So steht beispielsweise ihre Ablehnung einiger allzu populärwissenschaftlicher Darstellungen nicht selten im krassen Missverhältnis zu den Erfolgen dieser „Geschichtsprodukte“ in der Öffentlichkeit.
Überraschend gelassen reagieren die Adressat*innen derartiger Kritik. Die meisten wollen und müssen Geld verdienen, weil Geschichtsvermittlung außerhalb von Hochschule und Schule mit ihren ganz eigenen Anforderungen zu ihrem Beruf geworden ist.
Dabei könnten beide Seiten sehr viel mehr voneinander lernen, als sie glauben. Ziel der Übung/des Seminars ist die Erarbeitung eines Leitfadens, wie im außerschulischen Bereich Geschichte unter Zuhilfenahme aller verfügbaren Angebote spannend, vielleicht sogar ein wenig spektakulär, trotzdem aber durchaus seriös vermittelbar wäre.
Die Veranstaltung wird sich mit einigen guten, mittelmäßigen und auch schlechten Hervorbringungen der aktuellen Geschichtskultur befassen, sie analysieren und versuchen, sowohl ihren Tauglichkeitsgrad als Vermittler von Wissen als auch ihre unterhaltenden Elemente möglichst vorurteilslos einzustufen und zu bewerten.
Uwe Danker/Astrid Schwabe: Geschichte im Internet, Stuttgart 2017
Thomas Fischer/Thomas Schuhbauer: Geschichte in Film und Fernsehen: Theorie – Praxis – Berufsfelder, Stuttgart 2016
Habbo Koch: Geschichte in Gedenkstätten: Theorie - Praxis – Berufsfelder, Stuttgart 2019
Martin Lücke/Irmgard Zündorf: Einführung in die Public History, Stuttgart 2018.
Thomas Thiemeyer: Geschichte im Museum: Theorie - Praxis – Berufsfelder, Stuttgart 2018
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Di | 14-16 | X-E0-208 | 07.10.2019-31.01.2020
nicht am: 24.12.19 / 31.12.19 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-2.5 Modul Geschichte und Öffentlichkeit | Übung Geschichte und Öffentlichkeit | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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