Bilder sind aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken. Als eigenständiger Forschungsgegenstand wurden sie in den Sozialwissenschaften jedoch lange Zeit vernachlässigt oder nur randständig behandelt. Seit der Ausrufung des »pictorial turn« vor rund 15 Jahren vollzieht sich allerdings ein allmählicher Wandel. Mittlerweile sind Bilder als eigene kommunikative Gattung in der Forschung anerkannt. Die aktuellen Entwicklungen in der Forschungspraxis zeigen, dass der Bildanalyse eine eigenständige methodische Aufmerksamkeit zuteil wird
Das Seminar bietet eine Einführung in die Methodologie und die Methoden der sozialwissenschaftlichen Bildanalyse. Die Veranstaltung findet in zwei Blöcken (je zwei Tage) statt. Im ersten Block werden theoretische Grundlagen sowie verschiedene methodischen Zugänge vorgestellt und diskutiert. Am Ende des ersten Blocks sollen Kleingruppen gebildet werden. Die Gruppenteilnehmen sind dazu aufgerufen Bildmaterial nach bestimmten Absprachen zusammentragen. Dieses Material wird dann im zweiten Block analysiert. Hierbei werden unterschiedliche methodische Vorgehensweisen exemplarisch erprobt. Der Schwerpunkt der Bildanalyse liegt auf verschiedenen Interpretationsverfahren, die vor allem in Gruppen durchgeführt werden sollen.
Die Zeitangaben für die beiden Wochenend-Blöcke sind relativ flexibel und werden bei der Vorsprechung fixiert.
Bohnsack, Ralf et al (Hg.) (2001): Die dokumentarische Methode und ihre Forschungspraxis. Grundlagen qualitativer Sozialforschung. Opladen: Leske + Budrich
Denzing, Norman K. (2005): Reading Film - Filme und Vidoes als sozialwissenschaftliches Erfahrungsmaterial. In: Flick, Uwe et al (Hg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch-Verl. (Rororo Rowohlts Enzyklopädie, 55628), S. 416–428.
Friebertshäuser, Barbara (Hg.) (2007): Bild und Text. Methoden und Methodologien visueller Sozialforschung in der Erziehungswissenschaft. Opladen: Budrich.
Harper, Douglas (2005): Fotografien als sozialwissenschaftliche Daten. In: Flick, Uwe et al (Hg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch-Verl. (Rororo Rowohlts Enzyklopädie, 55628), S. 402–416.
Maar, Christa (Hg.) (2005): Iconic turn. Die neue Macht der Bilder. 3. Aufl. Köln: DuMont.
Maasen, Sabine; Mayerhauser, Torsten; Renggli, Cornelia (Hg.) (2006): Bilder als Diskurse - Bilddiskurse. 1. Aufl. Weilerswist: Velbrück Wiss.
Marotzki, Winfried/Niesyto Horst (Hg.) (2006): Bildinterpretation und Bildverstehen. Methodische Ansätze aus sozialwissenschaftlicher, kunst- und medienpädagogischer Perspektive. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Reichertz, Jo (2005): Objektive Hermeneutik und hermeneutische Wissenssoziologie. In: Flick, Uwe et al (Hg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch-Verl. (Rororo Rowohlts Enzyklopädie, 55628), S. 514–524.
Raab, Jürgen (2008): Visuelle Wissenssoziologie. Theoretische Konzeption und materiale Analysen. Konstanz: UVK Verl.-Ges. (Erfahrung - Wissen - Imagination, [17).
Ein Seminarapparat wird in der UB (FH12) bereitgestellt. Außerdem sind Texte im StupIP hinterlegt. Das Passwort kann bei mir angefordert werden.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.3.1 | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 5.2 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |
• regelmäßige Teilnahme an der Veranstaltung
• die Zusammenstellung eigenen Bildmaterials (gerne auch von Abschlussarbeiten)
• aktive Beteiligung an den Gruppensessions zur Bildinterpretation
• Protokollieren einer Session
Für Leistungsschein
• eine schriftlich verfasste Bildanalyse nach einem selbst gewählten Verfahren, das im Seminar erprobt wurde. (ca. 5 bis 7 Seiten)
Bei Fragen dazu schreibt mir gerne eine Email.