220115 Eugenik und Rassenhygiene im internationalen Vergleich, 1900-1950 (K) (SoSe 2010)

Inhalt, Kommentar

In den letzten Jahren mehren sich Versuche, den historischen Ort der Eugenik als einer internationalen Bewegung zur Verbesserung der Erbgesundheit von Bevölkerungen neu zu vermessen und im Kontext der Herausbildung von Expertenkulturen, Wohlfahrtstaatlichkeit, Biopolitik etc. differenzierter zu untersuchen. Das Seminar greift diese neueren Forschungen auf. Es vermittelt einen Überblick über die durch erhebliche nationale, weltanschauliche und milieubedingte Unterschiede gekennzeichnete Rezeption der Eugenik. Dabei vermittelt die Beschäftigung mit der Entwicklung, Popularisierung, Implementierung und Bekämpfung eugenischer Vorstellungen auch allgemeinere Einblicke in das Verhältnis von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit in der ersten Hälfte des 20. Jhs.

Konkret beschäftigt sich die mit der Entwicklung eugenischer Vorstellungen im späten 19. Jh., mit der Entstehung eugenischer Bewegungen in den USA und in Deutschland sowie mit der internationalen Vernetzung der Eugeniker vor dem Ersten Weltkrieg und in der Zwischenkreigszeit. Sie zeigt, dass eugenische Vorstellungen in der Zwischenkriegszeit mit sozialreformerischen, sozialistischen und feministischen Zielsetzungen durchaus vereinbar waren. Sie untersucht die international vielfältige Praxis der Eugenik, die u.a. in Eheverboten und Zwangssterilisationen bestand, aber auch Maßnahmen zur Förderung von Familien umfasste. Die Popularisierung eugenischer Vorstellungen bis hin zur filmischen Propaganda für Euthanasiemaßnahmen bildet einen weiteren thematischen Schwerpunkt des Seminars . Der Niedergang der wissenschaftlichen Eugenik und die internationale Diskreditierung rassenhygienischer Vorstellungen in den 1930er und 1940er Jahren bilden den thematischen Abschluss der Veranstaltung.

Literaturangaben

- Mark B. Adams, Hg., The Wellborn Science. Eugenics in Germany, France, Brazil and Russia, New York 1900

- Gerhard Baader, Veronika Hofer und Thomas Mayer, Hg., Eugenik in Österreich. Biopolitische Strukturen von 1900 bis 1945, Wien 2007.

- Gunnar Broberg und NIls Roll-Hansen, Hg., Eugenics and the Welfare-State. Sterilization-policy in Denmark, Sweden, Norway and Finland, Michigan 1996.

- Stefan Kühl, Die Internationale der Rassisten. Aufstieg und Niedergang der internationalen Bewegung für Eugenik und Rassenhygiene im 20. Jahrhundert, Frankfurt a. M. 1997.

- Regina Wecker et. al., Hg., Wie nationalsozialistisch ist die Eugenik? Internationale Debatten zur Geschichte der Eugenik im 20. Jahrhundert, Wien 2009.

- Peter Weingart, Jürgen Kroll und Kurt Bayertz, Rasse, Blut und Gene. Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland, Frankfurt a.M. 1988.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Geschichtswissenschaft / Master (Einschreibung bis SoSe 2012) 4.3.1; 4.4.2 Wahlpflicht 4.5 scheinfähig  
Politische Kommunikation / Master (Einschreibung bis SoSe 2013) 3.3    

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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Mittwoch, 30. Juni 2010 
Letzte Änderung Räume:
Mittwoch, 30. Juni 2010 
Art(en) / SWS
K / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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16912325