Rainer Werner Fassbinder (1945-1982), der in seinem kurzen Leben über 40 Filme drehte, gilt als einer der genialsten und zugleich widersprüchlichsten deutschen Regisseure des 20. Jahrhunderts. Mit Filmen wie „Berlin Alexanderplatz“, „Effi Briest“ oder „Bolwieser“ gelang ihm die Begründung einer eigensinnigen, ungeheuer textgetreuen und zugleich sehr „theatralischen“ Form der Literaturverfilmung. Darüber hinaus war er aber auch ein bedeutender Theatermacher sowie Autor zahlreicher Bühnenstücke.
Fassbinder verstand sich immer als ein politischer Künstler: „Ich werfe keine Bomben, ich mache Filme“ – so beispielsweise sein Kommentar auf den deutschen Linksterrorismus. Im Zentrum seiner Filme stehen häufig gesellschaftlich benachteiligte Bevölkerungsgruppen – Homosexuelle, Gastarbeiter oder auch unterdrückte Frauen. Insofern können Fassbinders Filme als ein Zeitportrait der Bundesrepublik der 1960er und 70er Jahre bezeichnet werden, aufgrund seiner beständiger Gratwanderung zwischen Vergangenheit und Gegenwart („Die Ehe der Maria Braun“, „Lili Marleen“) bieten seine Arbeiten aber auch eine permanente Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte.
Das Seminar will Möglichkeiten einer Didaktisierung von Fassbinders Filmen und Theaterstücken im Deutschunterricht aufzeigen und dabei vor allem folgende Aspekte berücksichtigen:
- die Darstellung von gesellschaftlichen Außenseitern,
- die Darstellung der Frau,
- Übergänge zwischen Film, Theater und Literatur,
- historische und zeitpolitische Perspektiven.
Im Mittelpunkt werden folgende Werke stehen:
Verpflichtende Lektüre :
Michael Töteberg: Rainer Werner Fassbinder. Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuchverlag 2003.
Die Theaterstücke: Tropfen auf heiße Steine, Die bitteren Tränen der Petra von Kant, Bremer Freiheit, Der Müll, die Stadt und der Tod, alle in: Rainer Werner Fassbinder: Theaterstücke. Frankfurt a. M.: Verlag der Autoren 2005.
Ein Semesterapparat wird eingerichtet.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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einmalig | Fr | 14-18 | C01-226 | 16.04.2010 | |
einmalig | Fr | 12-20 | T2-137 | 11.06.2010 | |
einmalig | Fr | 14-20 | C01-142 | 18.06.2010 | |
einmalig | Sa | 8-18 | E01-108 | 19.06.2010 | |
einmalig | Fr | 14-20 | C01-148 | 25.06.2010 | |
einmalig | Sa | 8-20 | C01-142 | 26.06.2010 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Germanistik / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerP3L | 2/5 | |||
Germanistik / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerP3L | 2/5 | ||||
Germanistik (GHR) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerP3L | 2/5 |
Ein Teilnahmeschein kann durch regelmäßigen Besuch der Veranstaltung sowie ein Kurzreferat erworben werden, für einen benoteten Leistungsnachweis ist eine schriftliche Hausarbeit (ca. 10-15 Seiten) oder ein Unterrichtsentwurf anzufertigen.