220024 Geschlechtergeschichte des Kolonialismus (GST+GSH) (SoSe 2010)

Ob Johnny Weissmüller 1932 oder Iris Berben 2006 - damals wie heute zeigen beide vor einer spektakulären afrikanischen Kulisse die Stärke ihres jeweiligen Geschlechts ohne jegliche kolonialkritische Reflexion im Film. Die Verschränkung und Relationalität der Kategorien ,race‘, ,class‘ und ,gender‘ lassen sich in der Geschichte des Kolonialismus besonders deutlich aufzeigen. Ziel des Seminars ist es, diese Verschränkungen herauszuarbeiten, wobei ein inhaltlicher Schwerpunkt auf der deutschen Kolonialgeschichte liegt.
Erst Ende der 1980er Jahre begann man in der (deutschsprachigen) Forschung, Kolonialgeschichte auch als Geschlechtergeschichte zu schreiben. Seitdem sind einige Arbeiten entstanden, die besonders von den postcolonial und den critical whiteness studies inspiriert wurden. Im Seminar werden diese theoretischen Zugänge und aktuelle Forschungsarbeiten diskutiert.

Requirements for participation, required level

Sofern nicht in den vorangegangenen Semestern bereits eine Einführung in die Geschlechtergeschichte besucht wurde, wird empfohlen, parallel das Seminar zur Geschlechtergeschichte zu belegen.

Bibliography

Lora Wildenthal, German Women for Empire 1884 - 1945, Durham/NC u.a. 2001; María do Mar Castro Varela, Nikita Dhawan, Postkoloniale Theorie. Eine kritische Einführung, Bielefeld 2005