230140 Der Golf von Neapel im Spiegel der antiken Literatur (S) (SoSe 2010)

Der Golf von Neapel gehört geologisch (Vulkanismus), landschaftlich (Vesuv, halbmondförmige Bucht mit vorgelagerten Inseln) und kulturgeschichtlich (uraltes griechisches Siedlungsgebiet und Projektionsraum römischer Sehnsüchte, Phantasien und Schrecken) zu den interessantesten „Literaturlandschaften“ der Antike. Die mit seiner Topographie verbundenen Vorstellungen leben auch in Mittelalter und Neuzeit – in mehr oder weniger großer Brechung – vielfach weiter.
Die für das antike Bild vom Golf von Neapel zentralen Textzeugnisse entstammen sehr unterschiedlichen Autoren und Werken. Das Seminar wird sich beispielsweise mit Vergil (Aeneis), Strabon (Geographika), Seneca (Epistulae morales), Petron (Satyrica), Plinius dem Jüngeren (Epistulae), Martial (Epigrammata) und Statius (Silvae) beschäftigen. Die Teilnehmer werden so nicht nur mit wichtigen Werken der antiken, zumal der lateinischen Literatur vertraut gemacht, sie lernen darüber hinaus auch faszinierende Aspekte der Kultur-und Mentalitätsgeschichte wie die römischen Bade- und Urlaubsgepflogenheiten kennen.
Da wir die zu behandelnden Texte auf Deutsch lesen werden, ist die Beherrschung der antiken Sprachen nicht erforderlich.

Literaturangaben

Christoff Neumeister: Der Golf von Neapel in der Antike. Ein literarischer Reiseführer, München 2005.
Ekkehard Stärk: Kampanien als geistige Landschaft. Interpretationen zum antiken Bild des Golfs von Neapel (= Zetemata 93), München 1995.