Ein zentrales Merkmal sprachlicher Kommunikation ist die Interaktion zweier oder mehrerer Kommunikationspartner. Dennoch konzentrierte sich die psycholinguistische Sprachverarbeitungsforschung lange überwiegend auf die Betrachtung einer „Seite der Medaille“, d.h. entweder der Sprachrezeption oder der Sprachproduktion. In jüngster Zeit findet jedoch eine stärkere Berücksichtigung des interaktiven Charakters sprachlicher Kommunikation statt.
In diesem Projektseminar werden empirische Untersuchungen besprochen, die sich mit der Verwendung (Verarbeitung und Produktion) sprachlicher Äußerungen in kommunikativen Situationen beschäftigen. Von zentraler Bedeutung dabei ist die sprachliche Koordination der Kommunikationspartner auf unterschiedlichen Ebenen.
In der ersten Hälfte des Seminars werden grundlegende theoretische Ansätze und Konzepte (z.B. der Alignment-Ansatz) sowie einschlägige empirische Arbeiten zur Thematik behandelt. Dabei wird insbesondere auch ein Überblick über empirische, v.a. experimentelle, Untersuchungsmethoden in der Psycholinguistik gegeben sowie die Möglichkeit der Kombination von experimentellen, qualitativen und corpusorientierten Verfahren diskutiert.
Da wir diese Experimentalparadigmen jedoch nicht nur passiv „zur Kenntnis“ nehmen, sondern uns mit der konkreten Anwendung und Umsetzung im Forschungskontext beschäftigen wollen, erarbeiten die TeilnehmerInnen im zweiten Teil – vor dem Hintergrund der besprochenen Inhalte – Ideen für eine eigenes Experiment, wie dies z.B. für eine empirische Abschlussarbeit erforderlich wäre. Für diese Experimentalideen werden schriftliche Exposés verfasst, die in einer abschließenden Blockveranstaltung in Partner- bzw. Kleingruppenarbeit wechselseitig besprochen und diskutiert werden.
Teilnahmevoraussetzung: MaLin2: Sprach- und Kommunikationstheorie
Empfohlene Voraussetzung: MaLinlSV1: Psycholinguistische Grundlagen (v.a. Sprachproduktion und Sprachrezeption)
Teilnahmebegrenzung: max. 30 Studierende
Um besser planen zu können, wird neben dem Eintrag in das Teilnehmermanagement des eKVV eine persönliche Anmeldung per E-Mail bei petra.weiss@uni-bielefeld.de bis zum 14.03.2010 erbeten.
Schober, M. F. & Brennan, S. E. (2003). Processes of interactive spoken discourse: The role of the partner. In A. C. Graesser, M. A. Gernsbacher & S. R. Goldman (Eds.), Handbook of discourse processes (pp. 123-164). Mahwah, NJ: Erlbaum.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Linguistik: Kommunikation, Kognition und Sprachtechnologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2010) | MaLinKuk1 | 0/4 | ||||
Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Modul 3 | Wahlpflicht | 3 |
Anforderung an benotete Einzelleistung: 4 (bzw. 3) LP
• regelmäßige Teilnahme an den Seminarsitzungen und der Blockveranstaltung
• Präsentation (Referat) eines Experimentalparadigmas anhand entsprechender Studien (kann auch in Kleingruppen erfolgen)
und
• schriftliche Ausarbeitung eines Exposés (ca. 5 Seiten) bis 1 Woche vor dem Blocktermin (findet am Ende der Vorlesungszeit bzw. zu Beginn der vorlesungsfreien Zeit statt, Termin wird im Seminar vereinbart); Ausarbeitung der Exposés in Einzelarbeit, Diskussion der Exposés in Partnerarbeit bzw. in Kleingruppen am Blocktermin; nach Blocktermin Abgabe der überarbeiteten Exposés.
Anforderungen für regelmäßige und aktive Teilnahme: 4 (bzw. 3) LP
• regelmäßige Teilnahme an den Seminarsitzungen und der Blockveranstaltung
• Präsentation (Referat) eines Experimentalparadigmas anhand entsprechender Studien (kann auch in Kleingruppen erfolgen)
• Bereitschaft, Exposés am Blocktermin in Partnerarbeit bzw. in Kleingruppen zu diskutieren.