Den Ansatz einer „Institutional Ethnography“ hat insbesondere die britisch-kanadische Soziologin Dorothy Smith seit vielen Jahren prononciert formuliert und fortentwickelt. Neben den klassischen Methoden der Ethnografie wie teilnehmenden Beobachtungen, Informant*innenbefragungen und -interviews sowie audio-visuellen Aufzeichnungen von alltäglichen Interaktionen kommt bei diesem Ansatz insbesondere Dokumentensammlungen und -analysen ein wichtiger Stellenwert zu. Denn Dokumente strukturieren maßgeblich die institutionelle Kommunikation und vermitteln, regulieren und autorisieren die Aktivitäten der institutionellen Akteure. Wie z.B. die Fallarbeit im Jugendamt organisiert wird, wie entwicklungsdiagnostische Untersuchungen und Verfahren in frühpädagogischen Feldern oder schulische Berufsorientierungsmaßnahmen durchgeführt werden, lässt sich mit dem Ansatz und den Methoden institutioneller Ethnografie rekonstruieren.
Das Seminar führt in den Ansatz ein und vertieft anhand beispielhafter Studien die Auseinandersetzung mit ethnografischen Methoden und Methodologien in der erziehungswissenschaftlichen Forschung. Die theoretischen Grundlagen werden ebenso diskutiert wie die spezifischen methodischen Probleme des Feldzugangs, der Forschungsethik, der Kombination und Triangulation verschiedener Methoden und des Einsatzes unterschiedlicher Technologien und Medien der Forschung. In Methoden-Übungen werden Analysen von Dokumenten (Falldokumentationen, Formularen, Beobachtungsbögen) erprobt. Schließlich wird gefragt, welche Möglichkeiten der Theoriebildung mit diesem Forschungszugang für die Erziehungswissenschaft erarbeitet werden.
Master of Arts: Voraussetzung ist die Einschreibung im Master of Arts Erziehungswissenschaft im SoSe 2019
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-ME2 Methodologien und Methoden empirischer Forschung | E1: Methodologien und Methoden qualitativer Forschung | Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.