Cultural Studies als politisches Theorieprojekt "sind immer daran interessiert, nachzuspüren, wie Macht in die Möglichkeiten der Menschen, ihr Leben auf würdige und sichere Art zu verbringen, eindringt, sie beschneidet und sich ihrer bemächtigt", so Lawrence Grossberg. Sie sind auf der Suche nach Wegen zu einem besseren Ort, an dem ein Leben in Würde möglich ist, ohne im Vorhinein festlegen zu können und zu wollen wie dieses aussehen wird. Cultural Studies, die in den 60er Jahren in Großbritannien entstanden sind, setzen sich mit den gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnissen auseinander. Dabei versuchen sie die Verschränkung von Kultur, Macht aber auch der materiellen Produktionsverhältnisse zu begreifen ohne einer dieser Sphären eine theoretische oder forschungspraktische Vorrangstellung einzuräumen. In diesem Kontext geht es darum zu bestimmen wie Individuen bzw. Subjekte handlungsmächtig werden und auf ihre Lage Einfluss nehmen und Widerstand ausüben können. Dieser kann sich sowohl in alltäglichen sozialen Praxen, wie dem zeitweiligen Umdeuten und Aneignen von z.B. Lebensräumen wie Unihalle und Arbeitsplatz oder von Medien- bzw. Massenkulturprodukten als auch gezielt in Projekten gesellschaftlicher Emanzipation, wie in Form sozialer Bewegungen, ausdrücken.
In den letzen vier Semestern haben wir in unserer Studiengruppe versucht, dieses Bemühen anhand der Lektüre klassischer Texte und aktueller Texte aus den Cultural Studies sowie theoretischer Texte, auf die sie sich prominent beziehen, nachzuvollziehen.
In diesem Wintersemester wollen wir das "Ringen mit den Engeln" (Hall) fortsetzen und uns mit weiteren grundlegenden und weiterführenden theoretischen Texten aber auch empirischen Studien aus den Cultural Studies beschäftigen. Dabei geht es uns auch stets um den Gewinn für Fragestellungen betreffs erziehungswissenschaftlicher Debatten und pädagogischen Handelns. Autor_innen, die für die Studiengruppe in nächster Zeit auch von Interesse sind, sind unter anderem Angela McRobbie und Paul Gilroy, aber auch Jaques Derrida und Jaques Lacan. Zur Zeit lesen wir Althussers „Ideologie und ideologische Staatsapparate“ und werden am Anfang vom Semester entscheiden wies weitergeht.
Alle Teilnehmenden sollten die Bereitschaft haben, auch anspruchsvolle und auch englische Texte zu lesen und sich in die Gestaltung des Seminars mit einzubringen.
Neueinsteiger_innen sollten sich möglichst schon mit den Cultural Studies und ihren wichtigsten theoretischen Strängen beschäftigt haben.
Diese Studiengruppe ist ein Fortsetzungsseminar aus dem WiSe 07/08, SoSe 08, WiSe 08/09, SoSe 09 Neueinsteiger_innen wenden sich bitte an Johanna Hermann, johanna_hermann@yahoo.de
Wird zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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14täglich | Di | 18-20 | C01-246 | 27.10.2009-02.02.2010
not on: 1/5/10 |
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | G.2.2; G.4.5; G.4.6 | scheinfähig | ||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.1.2; H.1.3; H.2.5; H.2.6; H.3.1 | scheinfähig |