250249 Postnazistische Generationengeschichte - Die Bedeutung des NS in den Familien der (potentiellen) TäterInnen (BS) (WiSe 2009/2010)

Kurzkommentar

aus Studienbeiträgen (mit-)finanziert

Inhalt, Kommentar

Aufarbeitung deutscher Geschichte’ verbindet derzeit als moralischer Bezugspunkt nationale Ideologie mit der Idee einer Versöhnung der Generationen. Die Referenz auf die deutschen Verbrechen, auf Auschwitz, ist dabei zentral. Im öffentlichen Diskurs zeigt sich eine neue ‚Unbefangenheit‘ im Umgang mit der Geschichte. Gerade in der Auseinandersetzung mit den Erfahrungen der eigenen Großeltern, dem Wunsch, bei der Weltmeisterschaft auch einmal unbeschwert "schwarz-rot-geil" zu sein, zeigt sich, dass die dritte TäterInnengeneration zum Protagonisten des postnazistischen Nationalgefühls wird.
Das Seminar geht der Frage nach: Wie speist sich der NS und die Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden in das Gespräch zwischen den Generationen in den deutschen Familien ein? Welche unbewussten Konflikte sind damit verbunden? In welchem Verhältnis steht das ‚Familiengespräch‘ mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen des Umgangs mit den deutschen Verbrechen?
Wir werden an dieses Thema von drei verschiedenen Seiten herangehen - dabei werden u.a. die Umarbeitung der Vergangenheit und die intergenerative Schuldübergabe im Mittelpunkt stehen:
Erstens werden wir uns mit empirischen Studien über die Generationengeschichte(n) des NS auseinandersetzen.
Zweitens werden wir anhand ausgewählter Filmszenen einen Eindruck gewinnen von der "Neuschreibung der deutschen Familiengeschichten in filmischen Geschichtsfiktionen über den Nationalsozialismus" (Ebbrecht).
Drittens wählen wir als theoretische Zugangsweise die Psychoanalyse und die Kritische Theorie.

Literaturangaben

Adorno: Erziehung nach Auschwitz. In: GS Bd.10.2
Adorno: Was bedeutet Aufarbeitung der Vergangenheit? In: GS 10.2
Bergmann/ Jucovy/ Kestenberg (Hg.): Kinder der Opfer, Kinder der Täter. Psychoanalyse und Holocaust. Frankfurt 1995
Ebbrecht: Familienalbum und Famlienroman. Zur Neuschreibung der deutschen Familiengeschichten in filmischen Geschichtsfiktionen über den Nationalsozialismus.
Freud: Trauer und Melancholie. In: Studienausgabe Bd. III
kittkritik: Nationales Vergangenheitsrecycling in der deutschen Gegenwartskultur. In: Dies. (Hg.): Deutschlandwunder. Wunsch und Wahn in der postnazistsichen Kultur. Mainz 2007
Lohl: Gefühlserbschaft und agressiver Nationalismus. Eine sozialpsychologische Studie zur Generationengeschichte des Nationalsozialismus. Hannover 2008 (http://edok01.tib.uni-hannover.de/edoks/e01dh08/577237756.pdf)
Mitscherlich/ Mitscherlich: Die Unfähigkeit zu trauern. Grundlagen kollektiven Verhaltens. Pieper 2007
Quadfasel/ Dehnert: Wenn der braune Großvater erzählt. Zur Psychoanalyse des postfaschistischen Subjekts. In: Initiative not a lovesong: subjekt. gesellschaft. Münster 2002
Rensmann: Kritische Theorie über den Antisemitismus. Studien zu Struktur, Erklärungspotential und Aktualität. Berlin/ Hamburg 2001
Schneider/ Stillke/ Leineweber: Das Erbe der Napola. Versuch einer Generationengeschichte des Nationalsozialismus. Hamburg 1996
Silbermann/ Stoffes: Auschwitz: Nie davon gehört? Erinnern und Vergessen in Deutschland. Berlin 2000
Welzer/ Moller/ Tschuggnall: Opa war kein Nazi. Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis.Frankfurt 2002

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
einmalig Fr 10-14 C2-144 29.01.2010
einmalig Fr 14-18 V2-213 29.01.2010
einmalig Sa 10.00-18.00 D2-136 30.01.2010
einmalig So 10.00-18.00 D2-136 31.01.2010

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Erziehungswissenschaft GHR / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2011) MA.2.2.4   2 aktive Teilnahme  
Erziehungswissenschaft GHR / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2011) MA.3.1.2   3 aktive Teilnahme  
Erziehungswissenschaft GymGe / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2011) MG.2.2.4   2 aktive Teilnahme  
Erziehungswissenschaft GymGe / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2011) MG.3.1.2   3 aktive Teilnahme  
Erziehungswissenschaft (Kernfach) / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kernfach BE 3.1; BE 3.2   3/5 aktive Teilnahme oder EL u  
Erziehungswissenschaft (Kernfach) / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kernfach BE 8.1   3 aktive Teilnahme  
Erziehungswissenschaft (Nebenfach) / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Nebenfach M.3.1.2   3 aktive Teilnahme  
Erziehungswissenschaft (Nebenfach) / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Nebenfach    
Erziehungswissenschaft (Nebenfach) / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Nebenfach M.2.2.4   2 aktive Teilnahme  
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom (Einschreibung bis SoSe 2008) G.2.2; G.4.6; H.1.2; H.1.3; H.2.6    
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom (Einschreibung bis SoSe 2008) H.3.1    

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
eKVV Teilnahmemanagement:
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Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 40
Adresse:
WS2009_250249@ekvv.uni-bielefeld.de
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Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_12952463@ekvv.uni-bielefeld.de
Hinweise:
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 29. Januar 2010 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 29. Januar 2010 
Art(en) / SWS
Blockseminar (BS) / 2
Einrichtung
Fakultät für Erziehungswissenschaft
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12952463