220047 Die Herausforderung der historischen Komparatistik (S) (WiSe 2009/2010)

Der Vergleich wird als eines der anspruchsvollsten historiographischen Genres betrachtet. Der komparative Ansatz liefert die Grundlage für eine methodisch kontrollierte und empirisch fundierte Forschung über die politischen, rechtlichen, sozialen und ökonomischen sowie auch kulturellen Entwicklungspfade moderner Gesellschaften. In den letzten Jahren hat sich eine Theoriedebatte über den Mehrwert und über die Defizite der historischen Komparatistik entwickelt. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden zum einen die theoretischen Grundfragen, Typologien, Aufgabe und Besonderheiten der vergleichenden Geschichtswissenschaft vorgestellt und diskutiert. Ausgehend von der internationalen Debatten werden zum anderen die Ansätzen und Methoden der histoire croisée, der transnationalen Geschichte und der „New Global History“ kritisch erörtert, die sich in der historiographischen Diskussion als Alternativangebot zur vergleichenden Geschichtswissenschaft zu etablieren versuchen.

Literaturangaben

H.-G. Haupt u. J. Kocka (Hg.), Geschichte und Vergleich. Ansätze und Ergebnisse international vergleichender Geschichtsschreibung, Frankfurt a. M. 1996.
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D. Cohen u. M. O’Connor (Hg.), Comparison and History. Europe in Cross-National Perspective, New York 2004.
H. Kaelble, Der historische Vergleich: eine Einführung zum 19. und 20. Jahrhundert, Frankfurt a. M. u. a. 1999.
G. Budde/S. Conrad/O. Janz (Hg.), Transnationale Geschichte. Themen, Tendenzen und Theorien, Göttingen 2006.
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M. Werner, Vergleich, Transfer, Verflechtung. Der Ansatz der Histoire croisée und die Herausforderung des Transnationalen, in: Geschichte und Gesellschaft 28 (2002), S. 607-636.
M. Middell, Kulturtransfer und Historische Komparatistik – Thesen zu ihrem Verhältnis, in: Comparativ 10 (2000), S. 7-41.