220002 Das Geschlecht der Bildung (Ü) (WiSe 2009/2010)

Wissen/schaft hat ein Geschlecht. Nicht nur wurden Frauen bis in das 20. Jahrhundert hinein von Institutionen des Wissens ausgeschlossen, sondern auch symbolisch waren Wissen und Wissenschaft mit Vorstellungen von Männlichkeit verknüpft.
Diese Übung verfolgt die historische Entwicklung des Frauenstudiums in Deutschland ab dem Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Neben den zentralen Ereignissen und Debatten (Immatrikulationserlaubnis im Kaiserreich, Habilitationserlaubnis in der Weimarer Republik, Diskriminierung und Verfolgung im Nationalsozialismus) stehen disziplinäre Entwicklungen und die Frage nach der Repräsentation von Geschlecht auf diskursiver Ebene im Vordergrund. Die Situation von Studentinnen und Akademikerinnen wird anhand von Quellentexten studiert.
Im Rahmen der Übung wird auf das vierzigjährige Bestehen der Universität Bielefeld eingegangen. Ein Besuch im Universitätsarchiv ist vorgesehen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Da es sich um eine fachliche Vertiefung handelt, sollte diese Veranstaltung erst ab dem 4. Semester belegt werden. Es werden einige Texte im englischen Original gelesen.

Literaturangaben

Dickmann, Elisabeth / Schöck-Quinteros, Eva (Hg.): Barrieren und Karrieren. Die Anfänge des Frauenstudiums in Deutschland. Berlin 2000; Faragher, John Mack / Howe, Florence (Hg.): Women and Higher Education in American History. New York 1988; Wobbe, Theresa (Hg.): Frauen in Akademie und Wissenschaft. Arbeitsorte und Forschungspraktiken 1700-2000. Berlin 2002.