Die sozialwissenschaftliche Theorieentwicklung des vergangenen Jahrhunderts hat zu gravierenden Verschiebungen der soziologischen Grundbegriffe geführt und damit auch die Bezugsgrößen Sozialer Arbeit in Frage gestellt bzw. neu gefasst. In diesem Seminar geht es nicht um einen epochalen Postmoderne-Begriff, der eine historische Abfolge von Gesellschaftsformationen beschreibt, sondern um einen selbstreflexiven theoretischen Bezug auf die Moderne: Postmodern ist hier ein 'Label' für jene Entwürfe, denen im weitesten Sinne ein "Regigieren des modernen Denkens" gemeinsam ist. In denen auch als poststrukturalistisch bezeichneten heterogenen Denkansätzen werden Kategorien von Handlung, Struktur, Subjekt und Gesellschaft aus einem vereinheitlichenden, totalitären Begriffsverständnis gelöst und ihre diskursive Konstitution im Beziehungsgeflecht analysiert. Die deutschsprachige Debatte zur Sozialen Arbeit hat diese "systematische Unordnung" bislang nur punktuell für die Weiterentwicklung der disziplinären Grundlagen aufgenommen. In diesem Seminar werden wir daher unter zur Hilfenahme des angloamerikanischen Diskurses untersuchen, welche Bedeutung postmoderne Theorien für die Verortung Sozialer Arbeit haben (können). Dabei werden nicht nur disziplinäre Grundbegriffe in den Blick genommen, sondern auch die Chancen und Risiken für die Konstitution der Praxisweisen Sozialer Arbeit. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte ist Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar; Grundkenntnisse im Feld postmoderner/ poststrukturalistischer Theorieansätze sind wünschenswert.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | scheinfähig | |||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.2.2 | scheinfähig | ||||
Studieren ab 50 | scheinfähig |